17. Oktober 2008

Impfung gegen Grippe hilft oder auch nicht

Eine Bildnachricht in der Greifswalder Zeitung erhielt diese Schlagzeile: Das ist, wie ständige Blogleser wissen, die halbe Wahrheit, aber prima Propaganda. Journalistisch sauber wäre es gewesen, zu schreiben:
Kleiner Pieks bewahrt vor Grippe oder auch nicht
Zur Recherche hätte der Redakteur hier nachlesen können. Hinzugeschrieben wurde zwar, dass Nebenwirkungen auftreten: Schmerzen im geimpften Arm und Kopfschmerzen. Ich halte es für unverzeihlich, wenn schwerwiegende Komplikationen verschwiegen werden. Wieso ließ sich der Redakteur nicht den Beipackzettel für den Impfstoff zeigen (s.u.)? U.a. dies verschwieg die Redaktion ihren Lesern:  

Erst Ende Oktober 2006 starben in Israel vier ältere Menschen im Anschluss an eine Influenza-Impfung. Die Grippeimpfung wurde daraufhin vorübergehend ausgesetzt (Herald Tribune 2006).
Dies auch:  
Während es zahlreiche industriegesteuerte Wirksamkeitsstudien zur Grippeimpfung gibt, ist die Sicherheit der Influenza-Impfstoff skandalös schlecht untersucht. Laut Jefferson existiert für das Kindesalter nur eine einzige ältere Untersuchung mit 35 Teilnehmern (lt. Smith 2006), bezüglich der Nebenwirkungen bei alten Menschen sind nur fünf Studien zugänglich, mit einer Laufzeit von maximal sieben Tage nach der Impfung und nicht einmal 3000 Teilnehmern (lt. Rivetti 2006) – bei millionenfacher und jährlich wiederholter Verabreichung dieser Impfstoffe eine Wissenslücke, die man kaum für möglich hält.
Und warum die Impfkampagne wieder zu reiner Propaganda gerät, ist selbstverständlich auch nicht in der OZ nachzulesen, wäre nämlich keine Propaganda:  
Jefferson spielt wohl darauf an, dass gerade bei der Grippeimpfung der Druck der Industrie auf die öffentlichen Empfehlungen besonders hoch ist, weil die Impfung jedes Jahr vorgenommen wird und daher besonders guten Profit einfährt.
Ausführlich können Sie hier nachlesen, was die OZ Ihnen vorenthält:  
Bei einer Impfung ist Vorsicht geboten, - wenn der Impfling Medikamente einnimmt, die das Abwehrsystem schwächen (z.B. Kortison - bei Allergien oder Rheuma, Immunsuppressiva bei Krebs, Rheuma oder nach Transplantationen, andere Krebsmittel), - wenn das zentrale Nervensystem erkrankt ist, - wenn eine Eiweißallergie vorliegt (derzeit entstehen Grippeimpfstoffe fast ausschließlich in befruchteten Hühnereiern), -wenn das Immunsystem erkrankt ist (z.B. bei Leukämie oder Lymphknotenkrebs).
Natürlich könnte sich auch der Redakteur die Beipackzettel von Impfstoffen zeigen lassen. Er könnte u.a. dies lesen:  
Sehr selten (aber nicht auszuschließen): Neuralgien, Parästhesien, Krämpfe, vorübergehende Thrombozytopenien mit vereinzelten Blutungen od. Hämatomen, Erythema exsudativum multiforme, Vaskulitis mit vorübergehender Nierenbeteiligung. Selten: neurologische Erkrankungen wie Encephalomyelitis, Neuritis inkl. Guillain-Barré-Syndrom. Allergische Reaktion durch Thiomersal mögl. Nebenwirkungen: Lokalreaktionen (Rötungen, Schwellungen, Schmerzen). Allgemeinreaktionen (z. B. Kopfschmerzen, Temperaturerhöhung, Krankheitsgefühl). Allergische Reaktionen (selten).Gelegentl. lokale Reakt.: kleinflächige Hautblutungen u. Verhärtungen. Allgem. (system.) Unverträglichkeiten: Fieber, Übelkeit, Schüttelfrost, Müdigkeit, Schwitzen, Muskel- u. Gelenkschm., Schwellung d. Lymphknoten. Selten: Neuralgie, Parästhesie, Krämpfe, vorübergehende Thrombozytopenie mit vereinzelten Blutungen od. Hämatomen. Sehr selten Gefäßentzündungen, evtl. auch mit vorübergehender Beteiligung der Nieren. Es wurde über seltene neurologische Störungen berichtet wie z. B. Enzephalomyelitis, Neuritis u. Guillain-Barré-Syndrom.

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