2. September 2008

Kopiererei und Journalismus - ein Beispiel

Wenn manche Redakteure so weitermachen mit dem Kopieren von bereits Kopiertem, werden sie durch Computer ersetzt. Es müsste doch möglich sein, einem Computer beizubringen, aus einem 100-Zeiler einen 60-Zeiler zu schmieden, wenn das zu Kopierende nach der Wichtigkeit aufgebaut ist, das Wichtigste am Anfang. Daüber sollte der Redakteur nachdenken, der kürzlich die Kopie einer Pressemitteilung kopierte, damit die Leser einseitig informierte und sich in die kleine Schar der Propagandisten in der OZ einreihte.

Heute erhalten Sie wieder ein Beispiel, das den Unterschied zwischen Kopiererei und journalistischer Arbeit zeigt:

Auch NDR info griff das Thema "Umfrage zu HPV-Impfung in MV" auf und arbeitete es so auf, dass ein ausgewogener Beitrag entstand. Hier können Sie ihn nachhören (Es ist der zweite Beitrag in der Sendung.) und Sie werden nach wenigen Minuten verstehen, warum ich die Tätigkeit des OZ-Redakteurs als reine Kopiererei bezeichne, die auch von einem Computer zu leisten wäre.

Und auch in diesem Artikel aus dem Aprilheft 2007, eine sehr gute journalistische Leistung, erfahren Sie wichtige Informationen, die Ihnen die OZ bisher vorenthielt (Fragt sich, warum?). Für OZ-Leser mit Töchtern sollte dieser Artikel Pflichtlektüre sein.

Hier noch einige Hinweise zur HPV-Impfung, älter als ein Jahr, für jene, die immer noch meinen, sie sei unverzichtbar:

HPV-Impfstoffe sind überflüssig. Der Gebärmutterhalskrebs kann durch Safer-Sex und effektive Vorsorgeprogramme ausreichend kontrolliert werden, seine Häufigkeit ist seit Jahren rückläufig:

- Präservative bieten einen guten Schutz vor Infektionen mit Risiko-HPV.
- Frauen, die ab dem Alter von 30 Jahren alle drei Jahre einen Zervixabstrich machen lassen, verringern ihr Krebsrisiko um über 90 Prozent. Sie brauchen keine HPV-Impfung.

Die Wirksamkeit der HPV-Impfstoffe auf Krebsvorstufen ist dagegen äußerst gering. Die Impfung mit Gardasil verhindert 17 % aller mittel- und höhergradige Zellveränderungen, eine Wirkung auf höhergradige Zellveränderungen alleine konnte bisher nicht gesichert werden.

Diese "bescheidene Wirkung" ist auch nur dann zu erwarten, wenn vor dem ersten Sexualkontakt geimpft wird, oder wenn eine bereits bestehende Infektion mit HPV16 oder 18 ausgeschlossen ist.

Jugendliche unter 16 Jahren wurden in die Impfstudien bisher nicht einbezogen, sodass für diese Alterstufe das Nutzen-Risiko-Verhältnis erst recht unklar bleibt. Die Impfempfehlung der STIKO ist daher nicht vereinbar mit einer beweisgestützten ("evidence based") Medizin.

HPV-Impfstoffe sind extrem teuer. Zu befürchten ist eine Umschichtung von Ressourcen im Gesundheitssystem, mit negativen Folgen für andere Bereiche.

Die Nachhaltigkeit der HPV-Impfung ist nicht geklärt. Offene Fragen sind unter anderem die Wirkdauer und das Serotype-Replacement. (Serotype- Replacement: Andere, vielleicht ebenfalls krebserzeugende Virustypen treten an die Stelle der neutralisierten.)

Die HPV-Impfung führt häufig zu Nebenwirkungen, in seltenen Fällen auch von lebensbedrohlichem Charakter. In den Impfstudien traten allergische und autoimmune Nebenwirkungen auf, neurologische Störwirkungen werden zunehmend berichtet. Eine Schwangerschaft muss vor der Impfung ausgeschlossen werden. Langzeitnebenwirkungen sind nicht systematisch untersucht.

Aus Gründen der Glaubwürdigkeit sollte die neu zusammengesetzte STIKO zurückrudern und die HPV-Impfung aus dem Impfkalender wieder herausnehmen. Impfempfehlungen, die gegen die Grundsätze der Evidence Based Medicine verstoßen, beschädigen den Ruf der Urheber und konterkarieren den Impfgedanken.

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