Sie können sich auch etwas sagen lassen, eine Gegenmeinung einholen oder das Gesagte auf andere weise prüfen. Sie können auch herausfinden, warum manches in der Nachbarschaft passiert, im Verbreitungsgebiet der jeweiligen Lokalzeitung nicht. Gemeinhin hat dann eine Nachbarredaktion schon die Hälfte der Arbeit erledigt und mit dem Artikel zum Nachdenken anregen können.
Hier ein Beispiel vom 12. September, Rügener Zeitung:
"Kraftwerk und Gäste geht nicht"
Am Montag läuft die Einspruchsfrist gegen das Steinkohlekraft- werk ab. Thiessow und andere Betroffene haben gestern ihren Einspruch vorgelegt. ...Die Einwender werden, wenn es sein muss, bis zum Europäischen Gerichtshof klagen. Das alles, nicht einmal der Freester Fischer, geht die Leser auf Usedom und in Wolgast oder auch in Greifswald und Umgebung nichts an? Die Usedom-Peene-Zeitung berichtet häufig aus Swinemünde. Dass zwei Swinemünder Einwendungen erheben, die Kaiserbäder aber keine, ist nicht des Meldens wert?
"Die von uns beauftragte Rechtsanwaltskanzlei Dr. Geulen & Dr. Klinger aus Berlin hat heute vor dem Staatlichen Amt für Umwelt und Natur Stralsund (Staun) umfangreiche Einwendungen gegen den Bau des Steinkohlekraftwerks Lubmin erhoben", sagte Thiessows Bürgermeisterin Gisela Zorn. Das 50-seitige Einwendungsschreiben endet mit dem Satz: "Nach alledem ergibt sich, dass die Anträge der Dong Energy abzulehnen sind." ...
Neben ihrer Gemeinde gehören im konkreten Fall zwei Fischer aus Thiessow und Freest, zwei polnische Staatsbürger aus Swinemünde sowie einzelne besonders betroffene Anwohner zu den Einwendern. "Sie handeln gleichzeitig für den Zusammenschluss einer größeren Zahl von Ostseebädern auf Rügen sowie Orten auf dem Festland und Personen, die das Vorgehen gegen das Steinkohlekraftwerk politisch und finanziell tragen", sagt Gisela Zorn. ...
Die Gemeinde Thiessow auf Rügen ist etwa 15 Kilometer vom geplanten Kohlekraftwerk entfernt, Peenemünde auf der Insel Usedom etwa acht Kilometer, Karlshagen etwa zwölf Kilometer. Hinzu kommt, dass die beiden Gemeinden auf Usedom in der Hauptwindrichtung des Krafwerkes lägen und so den meisten Dreck abbekämen.
Haben diese Gemeinden auch Einwendungen an das STAUN geschickt?
Hat der Tourismusverband Usedoms Einwendungen geschrieben?
Haben die weiter entfernten Gemeinden auf Usedom etwas unternommen?
Wenn ja, warum, wenn nicht, warum nicht?
Ist es so schwer, dort anzurufen und nachzufragen? Oder ist das ein Thema, von dem der Lokalchef vermutet, die Leser damit zu langweilen, weil er schon alles über das Kraftwerk schrieb?
Der Artikel in der Rügener Zeitung ist interessant, nicht langweilig.
Das fand ich heute u.a. in der Usedom-Peene-Zeitung:
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