Schuldenfrei durch Wohnungsverkauf
Greifswald will sich von der Hälfte seiner Wohnungs-GmbH trennen. Auch Rostock und Schwerin wollen so Schulden abbauen. ...Und wie es sich für die OZ gehört, werden Hintergrundinformationen vermieden. Diese Arbeit lassen die Redaktionen von Lesern erledigen, z.B. hier von Klaus Heiden, der einen Leserbrief schrieb:
... Aus einer breiten öffentlichen Diskussion zum Anteilsverkauf von 24,9 Prozent sind stillschweigend 49,9 Prozent geworden. ... Wer für 49,9 Prozent Geld gibt, will Rendite und die liegt höher als drei Prozent. Da werden künftig die Karten im Aufsichtsrat so gemischt, dass den Mitgliedern nur noch ein Abnicken bleibt. Mit der Absegnung dieses Anteilsverkaufs wird die Bürgerschaft weiter an Glaubwürdigkeit verlieren.Und OZ-Leser Manfred Peters erledigte einen anderen Teil der Redaktionsarbeit und bezahlte mit dem Kauf der Zeitung noch dafür:
... In Dresden wurden die Wohnungen der WOBA zu rund 36 000 Euro pro Einheit verkauft, während in Greifswald der Preis für eine Wohneinheit bei einem Anteilsverkauf von 49,9 Prozent bei 12.000 Euro liegt. Es geht hier um eine Differenz von bis zu 120 Millionen. Wer könnte von dieser Verschleuderung des Vermögens der Stadt profitieren? Wenn man im Zuge einer weltweiten Immobilienkrise, die seit Mitte 2007 diesen Markt überschattet, Wohnungen verkaufen will, so ist das falsches antizyklisches Handeln. Man soll bei niedrigen Preisen kaufen und nicht verkaufen. ...Am 25. Juni hatte der Greifswalder Lokalchef über den geplanten Anteilsverkauf geschrieben:
Sie (Die Investoren) bestätigten dem Lenkungsausschuss, dass sie nicht auf kurzfristige Gewinne aus seien, sondern sich auf dem Greifswalder Wohnungssektor langfristig engagieren wollen. Beide planen eine Erweiterung der Geschäftsfelder der WVG. Die Zahl der Arbeitsplätze wie auch der Auszubildenden wollen sie erhöhen. Mieter würden vom Anteilsverkauf keine Nachteile haben, wurde versichert.Wer so etwas einfach weitergibt, hat nichts aus der Vergangenheit gelernt oder Vergangenes vergessen (Soll ja vorkommen.). Ich erinnere daran, dass die Investoren für das Atommüllzwischenlager bei Lubmin im übertragenen Sinne Stein und Bein schworen, dass nur Atommüll aus dem KKW Nord und aus Rheinsberg gelagert werden soll. Wer Versprechen wiedergibt, sollte dazu schreiben - und das ist das Mindeste - , dass Versprechen häufig gebrochen werden.
Aufschreiben, dass es massive und grundsätzliche Kritik am Verscherbeln - nichts anderes ist es - kommunalen Eigentums gibt und nicht nur die von Lokalpolitikern, wäre journalistische Arbeit, die des Bezahlens mit dem Kauf einer Zeitung wert wäre. Wer so einseitig zum Thema berichtet, wird früher oder später nicht mehr ernst genommen, wird weiter Leser verlieren.
Ich erinnere an diesen Artikel oder an diesen oder an diesen:
ÖPP ist also letztlich die teuerste Variante staatlicher Kreditaufnahme.
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