28. Mai 2008

Hat die GfK nach der Kauflust gefragt?

Kauflust, Anschaffungsneigung, Inflationsangst - solche Wörter können keine Nachricht beinhalten, weil sie nichts aussagen. Dennoch ist die OZ in jedem Monat dabei, wenn viele Medien Nutzloses aus der GfK verbreiten. Ganz besonders schlimm wird es, wenn die OZ Schlagzeile und Vorspann erfindet (die einzige journalistische Tätigkeit an dem Artikel), um aus dem Überflüssigen der GfK noch eine Schönschrift zu fabrizieren:
Rekordpreise für Benzin und Diesel bremsen Kauflust der Deutschen
Die hohen Preise beim Tanken und die Angst vor weiteren Teuerungswellen: Immer mehr Verbraucher haben derzeit keine Lust, Geld auszugeben.
Solch einen Mist habe ich lange nicht gelesen: Die Deutschen haben keine Lust zum Einkaufen. Das ist eine Erfindung. Richtig ist, dass höchstens die 2000 befragten Verbraucher keine Lust haben. Wie viele unlustige Befragte es sind, kann die OZ nicht wissen, da die GfK die genauen Befragungsergebnisse nicht veröffentlichte.

Welche Frage beantworteten die 2000 Leute (Ich verstehe nicht, wie sich Monat für Monat 2000 Leute für so etwas Sinnloses hergeben.)?

„Glauben Sie, dass es zurzeit ratsam ist, größere Anschaffungen zu
tätigen?“ (Der Augenblick ist günstig – weder günstig noch ungünstig –
ungünstig)

Was hat das mit Kauflust zu tun? Nichts!
Hier eine kleine Hilfe:

ratsam
am Platz, angebracht, empfehlenswert, geraten, nützlich, passend, richtig, sinnvoll, vernünftig, von Nutzen, vorteilhaft, zweckmäßig; (geh.): angezeigt, geboten; (bildungsspr.): opportun; (südd.): geschickt; (veraltend): rätlich, tunlich; (Papierdt.): zweckdienlich.
© Duden - Das Synonymwörterbuch, 3. Aufl. Mannheim 2004 [CD-ROM]

Dass es viele Deutsche gibt, die seit Jahren immer weniger und nicht mehr Geld zum Ausgeben haben, ist der OZ völlig entgangen. Ich frage Sie: Was hat die Berichterstattung der OZ mit der Wirklichkeit zu tun?

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