28. Januar 2008

Hintergrund: Klagen gegen Alg 2-Bescheide

Heute berichtete auch die OZ:
Zahl der Klagen gegen Hartz IV dramatisch gestiegen
Wie Ihre Meinung als Leser beeinflusst wird, lesen Sie hier:
... Auch die Zahl der Widersprüche, die von den Arbeitsagenturen entschieden worden seien, habe zugelegt. Sie stieg im gleichen Zeitraum um mehr als acht Prozent auf etwa 775 000. Die Hälfte sei abgelehnt worden.
Es ist wie mit dem halb vollen und halb leeren Glas. Der Satz hätte auch lauten können:

Die Hälfte der Widersprüche war berechtigt.

Das würde jedoch sehr einfach zu der Frage führen, warum jeder zweite Widerspruch berechtigt war. Ganz einfach, die Argen und wie all die Hartz 4-Empfänger heißen (denn das sind die wahren Hartz 4-Empfänger) sind nach drei Jahren immer noch nicht in der Lage, Alg 2-Bescheide fehlerfrei auszustellen. Das ist der Skandal, der durch eine einfache Wortwahl vertuscht wird!
Der Sprecher sieht in den gestiegenen Zahlen keine erhöhte Klagewilligkeit der Betroffenen. Denn das Verhältnis von abgelehnten Bescheiden und Klagen habe sich in dieser Zeit bloß leicht erhöht.
Was sieht der Sprecher dann? Warum in aller Welt gab es dann den dramatischen Anstieg (falls ein Anstieg dramatisch sein kann. Dramatisch ist allenfalls die Lage der Kläger und der Beklagten).

Wenn Sie mehr wissen möchten, lesen bitte hier nach, u.a. diese Erklärung eines Sprechers:

"Die Behörden sind aus meiner Sicht strukturell überfordert", sagte der Gerichtssprecher.

Und wenn Sie interessiert, wie die Regierung den Skandal beseitigen will, nämlich mit einem weiteren, lesen Sie bitte diesen Eintrag.

Nur nebenbei geschrieben:
Natürlich erfahren die Leser nicht, wie die Klage-Situation in dem Land ist, in dem die OZ und wir zu Hause sind. Wahrscheinlich fühlen sich die Mantelredakteure wie solche von überregionalen Zeitungen, die das Große, das Ganze im Blick haben müssen - völlig zu Unrecht.

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