14. Januar 2008

Ausgewogene Berichterstattung in Gefahr

Wieder einmal präsentiert die OZ ihren Lesern Spekulationen und lässt die Leser dafür auch noch bezahlen:
Mindestlohn: Vier Millionen Jobs in Gefahr?
Die Pläne von Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) für einen flächendeckenden Mindestlohn gefährden nach Ansicht des Instituts der deutschen Wirtschaft bis zu vier Millionen Jobs. Das Vorhaben sei ökonomisch und sozialpolitisch unsinnig, schrieb der Direktor des arbeitgebernahen Instituts, Michael Hüther. ...
Dass darüber ausgewogen berichtet werden kann, bewiesen andere Medien, wie die FAZ.

Besonders schlimm ist, dass die OZ verschweigt, dass es viele Gegner dieser Spekulation gibt. Hier ein Beispiel:

Heiner Flassbeck - Wettbewerb oder Straßenkampf?

Mindestlohn und Wettbewerb, das sei wie Feuer und Wasser, sagen die meisten Ökonomen. Wenn der Staat so massiv in den Markt eingreife, könne sich der Wettbewerb nicht entfalten. Das ist eine seltsame Begründung, weil es praktisch überhaupt keinen Wettbewerb ohne staatliche Eingriffe gibt. ...
Heiner Flassbeck ist Chefökonom der Unctad in Genf (Welthandels- und Entwicklungskonferenz).

P:S: Die Überspekulation heute ist die über einen angeblichen Sprengstofftransport, der nach Rostock unterwegs sein soll.

Was das mit Nachrichten zu tun haben soll, die ihr Geld wert sind, habe ich nicht erkannt. Leicht zu erkennen war dagegen, dass hier die große Schwester der OZ, Bild, grüßen ließ.

1 Kommentar:

  1. Leider sind solche Berichterstattungen keine Ausnahme - die Qualität leidet unter dem Quotendruck. Doch Bild-Leser sind sich darüber im Klaren, dass hier der Begriff Wahrheit sehr weit gespannt ist. Allerdings sollte eine Zeitung, die in ihren Ursprüngen einen seriösen Ansatz hat, darauf achten, dass sie sich durch derartige Spekulationen ihre Seriosität nicht verscherzt.

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