5. Dezember 2005

Vorsicht! Reine Spekulation!

Die verkaufte Auflage der Ostsee-Zeitung hat sich in den vergangenen drei Jahren um 7,3 Prozent verringert und betrug im dritten Quartal 2005 noch 168775 Exemplare. Wie hoch der Auflagenverlust in den vergangenen zehn Jahren war, konnte ich nicht herausfinden. Kann jemand die Zahl in einem Kommentar nennen?

Warum sollen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern monatlich 16,95 Euro für ein OZ-Abonnement ausgeben, um die Zeitung regelmäßig zu lesen? Der OZ-Werbespruch „Weil wir hier zu Hause sind“ ist natürlich kein Grund.
Ich kenne einen Grund, der diese Zeitung - wie jede andere auch - lesenswert macht. Ich möchte in ihr lesen, was interessant ist und was ich nirgendwo anders erfahren würde. Bietet mir das die OZ? Nein.
Also ist vorhersehbar, dass immer weniger Exemplare verkauft werden. Natürlich spielen auch andere Gründe eine wichtige Rolle.

Was bleibt der Geschäftsführung zu tun?
Lassen Sie mich bitte ausnahmsweise spekulieren:
Sie muss die Kosten senken, denn erhöht sie den Preis, nimmt die Zahl der Abonnenten weiter ab. Oder spielt der Preis für den Verkauf der Ware Tageszeitung keine Rolle? Ich lasse mich gern belehren, da ich kein Betriebswirtschaftler bin.

Geschäftsstellen zusammenzulegen, wäre ein Möglichkeit. Allerdings wurden in den vergangenen Jahren bereits Geschäftsstellen vereint; ich vermute, um Kosten zu sparen. Auch die Zahl der Außenstellen wurde bereits vor Jahren verringert.
Bliebe also noch die Möglichkeit, leitendes Personal einzusparen, zum Beispiel in den Lokalredaktionen. Grevesmühlen zu Wismar, Doberan zu Rostock, Grimmen zu Ribnitz (oder umgekehrt?), Rügen zu Stralsund und Greifswald zu Wolgast (oder umgekehrt?), das spart fünf Gehälter für Lokalchefs. Allerdings müssten sie wohl als Redakteure weiter beschäftigt werden und die müssen auch bezahlt werden. Gespart würde wohl dennoch.
Käme es so, hieße das, die Ellbogen einzusetzen, denn wer gibt schon gern von seinem Gehalt ab?

Doch merke:
Es gibt zwei Gründe für blutige Ellbogen: Deren Besitzer hat sich den Weg freigekämpft oder er ist hingeschlagen. An blutigen Ellbogen allein sind weder Aufstieg noch Sturz zu erkennen. Doch geschmerzt hat es in jedem Fall.

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