18. Februar 2012

An vielen Lesern vorbeigeschrieben

Für all jene, denen wichtig ist, wer Bundespräsident wird, unterbreitet die OZ auf der Titelseite einen Vorschlag, der das Gedankengut in der OZ prächtig bloßlegt. Allerdings macht das Blättchen zuerst mit der Titelgeschichte alle Ehre als Rästselblättchen:

 Dann der verräterische Vorschlag:

Natürlich hat Gauck große Chancen, denn er ist

der Mann, der die Occupy-Bewegung, also den Kampf für mehr soziale Gerechtigkeit, als albern bezeichnet hat, Thilo Sarrazin mutig nannte und kein Problem mit der Vorratsdatenspeicherung hat, den Atomausstieg gefühlsduselig nannte und die Demonstrationen gegen Hartz IV töricht.
Natürlich ist nichts davon in der OZ zu lesen, eine weitere Entblößung der Denkweise in der Chefredaktion, der piepegal ist, was viele Leser meinen.

In Leserbriefen an die OZ ist dagegen allerlei zu finden, schon in jenen, in denen sich die Leser gegen einen Rostocker Ehrenbürgerschaft Gaucks aussprachen. (Danke für die Auszüge und anderen Hinweise!).
Einige Auszüge aus der Rostocker OZ-Ausgabe:
OZ-Umfrage: Mehrheit lehnt Gauck als Ehrenbürger ab
... Laut Medien kann man den Eindruck gewinnen, dass Gauck zu den führenden Köpfen der Oppositionsbewegung in der DDR gehörte. In der Historie des Neuen Forums wird Gauck überhaupt nicht erwähnt. In Rostock entstand die Bewegung erst, nachdem sie in Berlin, Dresden, Leipzig schon in vollem Gange war und sich ein Ende des DDR-Systems abzeichnete. Herr Gauck hat es exzellent verstanden, sich in das Rampenlicht zu setzen. Ich möchte mal konkret wissen, worin seine Verdienste bestehen. ...
Die OZ vermeldet dazu nichts. Was auch?
Was hat Herr Gauck für Rostock Großartiges geleistet, damit wir ihm die Ehrenbürgerschaft antragen? Nichts! Er hat sich um teilweise Aufarbeitung der Stasivergangenheit gekümmert, aber das haben auch andere getan. Weder er noch Wulff hätten Bundespräsident werden können, weil sich beide gegen 80 Prozent der Bevölkerung, welche keine Kriegseinsätze wollen, ausgesprochen haben. Jemand, der sich sich für Kriege ausspricht, hat den Anspruch auf eine Ehrenbürgerschaft verloren. Hervorhebung von mir
Aus den Leserbriefen, die schrottline im Forum stehen:
... PastorGauck aber sollte seinen heiligen Pflichten nachkommen. Ich würde ihm empfehlen sich einmal um die hungernden Kinder in Deutschland und um die traumatisierten Kameraden der Bundeswehr, die aus Afghanistan zurückkommen zu kümmern und sich bei der Suppenküche für Bedürftige mit einzureihen, um ihnen Mut zu machen.
Mir wurden noch diese Grafiken über eine Schrottline-Umfrage zugesandt (Danke), die zeigen, dass die OZ bildlich an etlichen Lesern vorbeigeschrieben hat:


All jenen, denen nicht egal ist, wer der nächste Grüßaugust wird, und die Guauck nicht wollen, dies zum Troste:
Man kann nur auf die Eitelkeit von Angela Merkel hoffen. Sie musste heute schon die Niederlage eingestehen, dass ihr zweiter Bundespräsident zurückgetreten ist. Würde sie Joachim Gauck nominieren, wäre das medial das Eingeständnis, dass die Opposition bei der Wahl Wulffs mit der Nominierung Gaucks Recht gehabt hat. Aus der SPD sind bereits Stimmen zu vernehmen, erneut auf Joachim Gauck zu setzen. Ich mag es nicht mehr Dummheit nennen, die SPD hat die Union mittlerweile rechts überholt.

1 Kommentar:

  1. Anonym18.2.12

    Gauck findet ja die neoliberale Politik großartig und der auch ein Fan von Schröders Agenda-Politik ist, den möchte ich auch nicht im "Bellevue".

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