21. Januar 2011

Lieber Rätsel statt Fakten

Da es der Usedomer Lokalchef als Autor nicht wusste, fragte er die Leser:
Gefährdet Deichrückbau auf Usedom Weltkulturerbe-Chancen?
Neuer Rückenwind für die Gegner der EWN-Pläne bei Peenemünde. Vorläufiges Gutachten sieht Denkmallandschaft in Not.
Wie gehen wir künftig mit den Denkmälern der Museumslandschaft in Peenemünde um? Darauf soll ein wissenschaftliches Gutachten bis Jahresende Antwort geben. ...
Die „Frankfurter Allgemeine“ berichtete bereits am 4. Januar darüber, dass das Deichrückbauvorhaben zu einem Zwist in der Landesregierung geführt habe. ...
Hat die Frankfurter Allgemeine eine Lokalredaktion auf der Insel, die wesentlich schneller ist als die der OZ?

Wie auf der Insel sonst mit dem kulturellen Erbe umgegangen wird, schrieb der Autor nicht, ging ja nur um Peenemünde und Weltkultur. Im Notkurier war dies zu lesen (nicht mehr erreichbar), nicht im Blatt der Hotelneubau-Dauer-Befeierer:

Der Denkmal-Reichtum in Ostvorpommern ist erneut geschrumpft ...
"Schlimmer" ... sei es hingegen, "wenn ein Denkmal nach und nach von allen Beteiligten zerstört wird", sagte Arthur Behn (Leiter der Unteren Denkmalbehörde beim Landkreis). Er hat dabei die Maxim-Gorki-Straße zwischen Heringsdorf und Bansin im Visier, die parallel zu Promenade verläuft und bisher zum Denkmalbereich Heringsdorf - dem einzigen im Landkreis - gehört. Doch nun hat Behn im Namen der Denkmalbehörde beantragt, dass der Status als Denkmalbereich aufgehoben wird. Der Bereich der Gorki-Straße wurde nach seinen Worten vor dem Krieg "Plantage" genannt und war geprägt durch große parkähnliche Grundstücke mit Bäderstil-Villen. ... die Grundstücke seien mit zusätzlichen, oft massigen Neubauten bestückt und statt der Gärten finde man Stellflächen für Pkw oder Einfahrten zu Tiefgaragen, bedauerte Behn. ...  

Behn, der die Entwicklung in der Gorki-Straße als "dramatisch und traurig" empfindet, ist zudem überzeugt, dass die Kommune den Charakter der Villen-Grundstücke hätte bewahren können, wenn eine Erhaltungssatzung erlassen worden wäre. Die Gefahr, dass der gesamte Denkmalbereich Heringsdorf aufgehoben werden könnte, sieht Arthur Behn nicht. Es werde aber geprüft, ob weitere Bereiche wegen baulicher Veränderungen aus der Verordnung gestrichen werden sollten. Hervorhebungen von mir

Die OZ hatte zwar einen Beitrag des Heringsdorfer Ortschronisten gebracht, der die unmöglichen Zustände in der Gemeinde darstellte:
„Ästhetischer Vandalismus in den Seebädern“
Doch es ist eben nicht nur ästhetischer Vandalismus zu beklagen. Mit den Fakten aus dem Notkurier hätte die OZ Wichtiges ergänzen können, besonders zu diesem Satz:
„Wenn es tatsächlich so ist, dass es keine rechtliche Handhabe für die Ablehnung von nach unserer Meinung abwegigen Investorenwünschen gibt, muss es doch auch andere Möglichkeiten einer Regulierung geben“, so Spalink.
Der Denkmalpfleger hat einen Hinweis gegeben, den die OZ-Leser nicht kennen.

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