15. September 2010

Wie das Leben so spielt

Über des Lebens Wirklichkeit erfahren Sie aus der OZ wenig. Politikergeschwätz zu kopieren, wie es morgen wieder mit den Auszügen aus dem Geschwafel im Bundestag über Sie kommen wird, füllt dagegen die Seiten fast von allein. Deshalb viel Spaß beim Bezahlen der OZ!

Hier also etwas Lebenswirklichkeit:

Kühle Kleinlichkeit

Ich bin Jahrgang 1964. Das Medikament Contergan wurde bis zum Herbst 1961 verkauft – und mitunter von ahnungslosen Frauen sogar noch nach diesem Zeitpunkt eingenommen. Ich habe die Opfer dieses Medikaments als Kind gesehen und zwei sogar gekannt; sie gingen einige Jahre mit mir aufs Gymnasium. Contergan-Geschädigte gehören zu den wenigen Bildern, die ich problemlos aus meiner Kindheit aufrufen kann. Vielleicht liegt das an der schon früh gespürten Erleichterung, selbst nicht von diesem Schicksal getroffen worden zu sein.

Leider hat das Bundessozialgericht nun dazu beigetragen, dass ich im Zusammenhang mit diesen Erinnerungen ziemlich wütend geworden bin. Die Richter bestimmten nämlich in einem Beschluss, dass die Eltern eines verstorbenen Contergan-Opfers das angesparte Vermögen ihres Kindes an die Sozialhilfe zurückzahlen müssen. Im entschiedenen Fall geht es um 28.000 Euro.

Die meisten Contergan-Opfer erhielten nach jahrelangen Auseinandersetzungen Schadensersatz und eine monatliche Rente. ...

Ach, das geht Sie nichts an? Dies ist auch der Wirklichkeit entnommen, und sagen Sie nicht, dass Ihnen das auch am Arm vorbeigeht:

Die Antibiotika-Falle
Wie Ärzte unsere Gesundheit aufs Spiel setzen
Wird die Wunderwaffe Antibiotika bald wirkungslos? PLUSMINUS hat gesunde Frauen zu Ärzten geschickt und Erschreckendes aufgedeckt: Sechs von zehn Medizinern verschrieben unnötigerweise Antibiotika. Die Folgen sind verheerend: Der bedenkenlose Einsatz der Medikamente verursacht lebensbedrohliche Resistenzen. ...

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