Was dabei herauskommt, zeigt der Greifswalder Umstrukturierer und Lokalchef:
Stadtempfang beim Spendenkönig
Deutlicher ging‘s nicht: „Da saß wieder der alte Klüngel zusammen“, kommentiert Gerhard Bartels, Fraktionschef der Linken, die Festveranstaltung zum 20. Geburtstag der Bürgerschaft. ...
An dem zünftigen (bratwurstig) Grillfest, zu dem Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow (CDU) am vergangenen Freitag ins Restaurant „Golden Goal“ eingeladen hatte , entzündet sich nun Kritik. Neben den Linken und Grünen monieren auch SPD und FDP, dass ein Lokal, in dem Wilhelm Schelsky hinterm Tresen steht, ein ungeeigneter Ort für eine von Steuergeldern bezahlte Sause sei. 100 frühere sowie amtierende Stadtvertreter waren Liskows Einladung in die Gaststätte auf dem Gelände des Volksstadions gefolgt. Der Rasen war kurz geschoren, weiße Tischtücher unter blauem Himmel (bratwurstig und deshalb völlig uninteressant). Inhaberin des Restaurants ist Margrit Schuldt, die Lebensgefährtin von Schelsky. Der frühere Vorsitzende der Betriebsräteorganisation Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger (AUB), hemdsärmeliger Macher und Mäzen des Greifswalder Fußballs musste sich vor dem Landgericht Nürnberg wegen Steuerhinterziehung in zweistelliger Millionenhöhe verantworten (Er musste sich nicht nur verantworten, sondern musste zwei Jahre ins Gefängnis.) Zudem sorgte er für die finanzielle Unterstützung der Wahlkämpfe des früheren Greifswalder CDU-Bundestagsabgeordneten Ulrich Adam. Der vergaß (??) allerdings, die Gelder ordnungsgemäß als Parteispenden zu verbuchen. ...
Usw. Wesentliche Teile des Textes werden webMoritz-Lesern bekannt vorkommen, denn die Geschichte stand bereits am 28. Mai im Studentenportal, aufgedeckt und geschrieben von Laien, ganz ohne das Bratwurst-Wort zünftig, ohne kurz geschorenen Rasen und weiße Tischtücher unter blauem Himmel.
Einen Tag später, am Wochenende, hatte die OZ mit einem Bratwurstartikel erster Güte über die Feier berichtet, ganz ohne Schelsky:
Bürgerschaft feiert ihre HanneloreNun könnte jedermann die Idee haben, dem Umstrukturierer sei die Idee zu der Schelsky-Geschichte im Traum erschienen und er habe zugegriffen. Auf die Idee mit der erträumten Idee kann nur kommen, wer die Hose mit der Kneifzange anzieht.
Was aber unverzeihlich ist und an geistigen Diebstahl grenzt: Im OZ-Artikel wird mit keinem Wort erwähnt, dass die Geschichte bereits seit dem 28. Mai im Internet nachzulesen ist.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Greifswalder Zeitung peinlich Geschichten hinterherhinkt und nicht zu vermeiden, dass sie das auch zukünftig tun wird. Doch wenn schon späte Auspennerei, dann bitte mit Nennung der Quelle. Das hat nicht nur mit Anstand, sondern mit journalistischer Arbeit zu tun.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.