25. Februar 2010

Kommentar zum Kommentar

Betroffenheit über Käßmann-Rücktritt
... Käßmann hatte gestern ihren Rücktritt als Ratsvorsitzende und Bischöfin verkündet. Sie will als Pfarrerin tätig bleiben.
Was mich betroffen machte, war diese Meinung:
... Wir aber, die Öffentlichkeit, bleiben unfrei. Noch immer erwarten wir, dass unsere Leitfiguren Helden und Heilige sind statt Menschen. Solange das so bleibt, wird es scheinheilige Politiker geben, die nie etwas bereuen, dopende Sportler, die alles abstreiten, gierige Manager, die keine Kritik ertragen, und feige Kirchenleute, die ihre Sünden vertuschen. Margot Käßmann wird uns fehlen.
Ich erwarte von niemandem, Held und/oder Heiliger zu sein. Ich erwarte aber, dass, wer Schuld auf sich lädt, diese auch trägt, wie es Käßmann tut und sich nicht durch miese Tricks feige von ihr zu befreien versucht.

Der Kommentator machte keinen Unterschied zwischen einer Verfehlung im Privaten und im Beruflichen. Das ist bitter, besonders wenn ich bedenke, wegen wie wenig Arbeitnehmern fristlos gekündigt wurde und die wenigen, Dutzende Milliarden verbrennenden, Bankster, die entlassen wurden, auf Wiedereinstellung klagen.

Vor allem aber denke ich an den Bomber von Kundus, Oberst Klein, der etwa 140 Menschenleben auf dem Gewissen hat (falls er über eines verfügt), das von Zivilisten. Er laviert sich durch die Befragungen des Untersuchungsausschusses, um sein Haut zu retten - kein Thema für die OZ.

Und ich denke an die katholischen Kleinbonzen, die die Schuld ihrer Untergebenen vertuschten. Wer dieser Kleinbonzen denkt auch nur daran zurückzutreten, weil er Straftaten über Jahrzehnte hinweg gedeckt hat? (Was meint die Staatsanwaltschaft dazu?, könnte die OZ fragen; war wieder ein Witz.)

Der Kommentar ist an Scheinheiligkeit schwer zu überbieten.

Ansonsten empfehle ich, zum Thema Käßmann hier nachzulesen.

3 Kommentare:

  1. Anonym25.2.10

    Auch wenn ich mit der Kirche absolut nichts am Hut habe, wünschte ich mir doch ganz ganz viele Menschen, die den Mut haben, das auszusprechen, was Frau Käßmann in der Neujahrspredigt mitteilte.
    Die Verlinkung zur OZ klappt bei mir nicht, aber ich konnte dazu online einen Artikel lesen.
    Wie entsetzlich, wie erbärmlich....

    Danke Lupe für den Link zu AD SIN..

    Schon komisch, dass die Polizei genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, wie auch bei den anderen Kommentaren zu lesen war und dann die Blitzmeldung an die Presse..

    Wäre ich Polizistin, ich hätte nichts gesehen.
    Die Polizei macht doch sicher, oft die Augen zu.


    Ich will hier nicht weiter spekulieren, aber ich vermute, dass Frau Käßmann ganz hinterhältig reingelegt wurde.

    Die Frau hat Mut. Sie musste weg von diesem Amt, sie ist zu unbequem, weil sie die Wahrheit ausspricht.

    Schade.

    Allerdings zeigen die Leserbriefe, auch die in der OZ, dass es viele Menschen gibt, die sie hoch schätzen.

    Weil Sie die Katholikenbonzen erwähnten, kann ich mir es nicht verkneifen zu fragen, was sich diese Mannsgestalten überhaupt einbilden, wer Sie sind?

    Glauben sie im ernst, sie währen irgendwelche Übermenschen?

    Hat Gott nicht alle Menschen gleich geschaffen und gehört die Sexualität nicht dazu?

    Sind nicht alle Menschen vor Gott gleich?

    Meinen die Katholiken wirklich, sie könnten sich dem entziehen, was die Natur ihnen mitgegeben hat?

    Dazu gehört auch die Liebe, dazu gehört das körperliche Verlangen nach dem geliebten Menschen.

    Wie geschrieben, kenne ich mich mit Kirche so gut wie nicht aus, aber irgendwie will mir das nicht in den Kopf.

    Auch Katholikenbonzen sind nur "Menschen aus Fleisch und Blut" und dem sollten sie sich auch bewusst werden, schon deshalb, damit sie nicht krank im Kopf werden und sich nicht an kleine Kinder vergreifen, wie abscheulich.

    Nochmal zur OZ: In Ihrem Kommentar bei AD SIN. konnte ich lesen, dass von der Neujahrspredigt nichts zu lesen war. Ihre Frage allein besagt alles: Warum wohl nicht?

    Wieder so ein Beispiel, dass wenn die OZ nur wollte, vielleicht auch könnte.
    Aufklären. Aber ich weiss, das ist ja nicht die Aufgabe der OZ.
    Ich frage mich nur, was für eine Aufgabe sie hat. Es kann nicht nur darum gehen, eine Seite schnell zu füllen.
    Naja, nun genug damit.

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  2. Achja, das Katholische! Einen Eintrag dazu, der Sie interessieren wird, finden Sie hier:
    http://www.spiegelfechter.com/wordpress/2024/hallelujah

    Noch eins: Wäre ich Polizist gewesen, hätte ich die Frau auch kontrolliert, den möglicherweise wären Menschenleben in Gefahr gewesen.
    Dass es sich um ein abgekartetes Spiel handelte, glaube ich nicht; es war wohl Zufall.
    Kein Zufall ist, wie die Medien über die Angelegenheit hergefallen sind, denn die Frau hatte sich in ihrer Neujahrspredigt gegen alle Kriegslüsternen im Land gewandt, gegen die Rüstungsindustrie, gegen alle Regierenden und deren Tross, viele Medien eingeschlossen. Blätter wie die OZ hatten unausgewogen über die Neujahrsansprache geschrieben. Ich habe das im Blog dokumentiert:

    http://ostsee-zeitung-blog.blogspot.com/2010/01/vorsicht-falschmeldung.html

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  3. Anonym26.2.10

    So so, die Katholiken beichten und dann sind sie von aller Sünde befreit und wieder wie neugeboren.

    Jesus soll ja für alle Sünden am Kreuz gestorben sein.

    Naja, ich kann nicht glauben, das er dafür starb, dass man kleine Kinder ihrer Seelen beraubt, dass man sie unendlich quälen kann.

    Ich kann auch nicht glauben, dass er dafür starb, dass die Menschen aus niedrigen Beweggründen heraus Zivilisten töten lassen.

    Aber ich als Nichtkirchenkennerin kann das auch nicht verstehen.

    Für mich hatte die Kirche, schon als ich Kind war, immer etwas Unheimliches an sich. Das hat mir die Natur mitgegeben und das ist auch gut so.

    Und nochmal zu Frau Käßmann:

    Man darf alles predigen, nur nichts, was der Wahrheit nahe kommen könnte, so die Worte von R. J.De Lapuente.

    Ich persönlich wünsche mir ganz viele Menschen, die dem militarisierten und militanten Zeitgeist noch viel mehr und immer öfter an den Marschstiefel pinkeln, um dem tollgewordenen Rudel Schabrackenhyänen hoffentlich bald das Handwerk legen.

    Ich habe mir erlaubt, einige Worte von De Lap. zu klauen, aber ich finde sie toll.

    Manchmal wünsche ich mir, ich könnte zaubern. Dann würde ich alle jungen Männer verzaubern, so dass keiner, aber auch wirklich nicht ein einziger mehr zur Armee geht.

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