Häufig werden Gegner von Industrieprojekten diffamiert als Fortschrittsverhinderer, als nicht ganz richtig im Kopf, natürlich als Beförderer von Arbeitslosigkeit, als ahnungslose Infragesteller behördlicher Entscheidungen. Wer die sog. Hochwert-sog. Berichterstattung der OZ in Sachen Giftschleuder am Bodden verfolgt hat, weiß, was gemeint ist. Nur selten ließen sich Redakteure dazu hinreißen, sachlich und fundiert über das Thema zu schreiben. Ich habe stets wiederholt: Wer sich auf Entscheidungen von Behörden verlässt, begeht einen Fehler.
Das Thema Asse 2, das für die OZ kein oder nur ein untergeordnetes ist, belegt, dass Entscheidungen grundsätzlich anzuzweifeln sind. Dass die OZ zu dem geplanten Kohlekraftwerk keine Verbindung herstellt, ist typisch für das Blatt.
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Untersuchungsausschuss Asse II
Endlagerpapst Kühn bereut
Der deutsche Endlagerpapst Klaus Kühn hat vor dem Asse-Untersuchungsausschuss des niedersächsischen Landtages Auskunft über ein misslungenes Lebenswerk gegeben. Der 71-jährige Endlagerexperte, der drei Jahrzehnte in der und für die Asse geforscht hat, gestand am Donnerstagabend nach fünfstündiger Befragung ein: "Wenn ich nach heutigem Wissensstand noch einmal zu entscheiden hätte, würde ich keine radioaktiven Abfälle dort einlagern."
Dem 71-jährigen Bergbauingenieur waren gefährliche Schwachstellen des Salzbergwerks Asse II bereits in den Sechzigerjahren bekannt. Bei einer Untertagedeponie müsse zwischen dem umgebenden Gestein und dem Endlagerbergwerk "200 Meter Salz in alle Richtungen vorhanden sein". In der Asse waren es aber nur 20 Meter. "Das war die Schwachstelle der Asse, mit der wir von Anfang an zu leben hatten", meinte Kühn. ...
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