9. Juni 2009

Was ein Lokalchef für Hetze hält

Ein OZ-Leser, Mitglied der Greifswalder Bündnisgrünen, hatte die Chefredaktion auf die unausgewogene, gestrige Berichterstattung der Greifswalder Zeitung über den Ausgang der Wahlen aufmerksam gemacht, die dazu führe, dass Leser manipuliert würden. Eine Kurzfassung stellte er in das Grünenblog.

Hier die Mail an die Chefredaktion:

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Titelseite der Greifswalder Lokalzeitung bestand heute, am 8. Juni 2009 (bis auf die linke Spalte unter dem Wetter) erwartungsgemäß ausschließlich aus Wahlberichterstattung.

Ich gehe davon aus, daß Ihnen die Greifswalder Zeitung mindestens als PDF zur Verfügung steht.

Die Seite 1 wurde geprägt durch drei Schlagzeilen: "CDU bei Wahlen wieder vorn", "Gute Simmung nach der Wahl" und "CDU bleibt stärkste Karft im Kreistag, Linke setzt zu".

Der Artikel "Gute Stimmung nach der Wahl" besteht fast genau zur Hälfte aus Bericht über die CDU-Wahl"party". Daneben ein fast gleichgroßes Photo von eben diesem Beisammensein.

In Anbetracht der Tatsache, daß die CDU 3 Sitze, m. a. W. über 20 %, in Anbetracht der Tatsache, daß die CDU in OVP und auch bei den Europawahlen in ähnlichem Ausmaß verloren hat und eben nicht Wahlsieger ist, sondern überall Stimmen und Sitze hat abschreiben müssen: Kann man noch von ausgewogener Berichterstattung sprechen, wenn eine komplette Seite (!) die CDU als Wahlsieger feiert? Halten Sie einmal die Titelseite auf Armeslänge von sich ab und überlegen, welchen Eindruck ein Leser bekommt, wenn er überfliegend wissen will, was am Wahltag geschehen ist!

Zudem noch ein "Infokasten", der Falschinformationen liefert: Unter der Überschrift "So hat Greifswald gewählt" stehen Zahlen von etwa 22 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt war gerade einmal die Hälfte der Wahlbezirke ausgezählt... Das vorläufige amtliche Endergebnis gab es erst um 1 Uhr in der Frühe. Darf man wegen Redaktionsschluß ein unvollständiges Ergebnis als Endergebnis darstellen, wenn es in die richtige parteipolitische Richtung paßt? Greifswald hat so nicht gewählt!

Die Greifswalder Lokalredaktion hat eine herbe Niederlage in einen strahlenden Sieg umgedreht. Das halte ich für tendenziöse Berichterstattung.

Wie würden Sie das beurteilen?

Mit freundlichen grüßen
Dr. Ulrich Rose

Wie die Chefredaktion das beurteilt, weiß der Leser nicht. Er hat noch keine Antwort erhalten. Aber wie der Lokalchef es beurteilt, wissen er und alle Leser der Greifswalder Zeitung:
... Eigentlich ist der Wahlkampf doch vorbei. Sollte man annehmen. Wenn man aber gestern bei den Greifswalder Grünen ins Internet ging, konnte man denken, er habe gerade erst begonnen.
Wer ist man? Tarnt sich der Lokalchef mit man oder schickte er jemand anderen ins böseböse Internet? Er verrät es nicht. Doch das hat er herausgefunden:
Denn dort gab es eine regelrechte Hetztirade, aus der man nur schlussfolgern konnte, dass sich einige Grünenvertreter mit dem gestern Nacht bekannt gewordenen Wahlergebnis ganz und gar nicht abfinden können. So hetzten sie massiv gegen die CDU. Und gegen die OZ. Sie würde ihre Leser manipulieren, las man bei den Grünen.
Das können Sie auch bei mir lesen, allerdings bezogen auf hunderte andere Fälle. Bin ich dann nach Auffassung des Lokalchefs ein hunterfacher Hetzer?

Nun zur Begründung der von ihm erkannten Hetztirade:
Unsere Zeitung hatte es gestern nämlich fertiggebracht, auf Ihrer Lokalseite eins gleich zweimal das Kürzel CDU in Überschriften zu nehmen: einmal als Wahlsieger in Greifswald, dann als Wahlerster in OVP. Das könne nicht sein, meint man bei den Grünen, die unserer Zeitung noch gestern ins Notizbuch diktierten, sie treten für Sacharbeit ein. Sacharbeit sieht aber anders aus, meint Ihr Reinhard Amler
Jetzt wissen Sie, warum ich den Leserbrief und den Link anführte, was der OZ-Chef nicht für nötig hielt. Warum er das nicht für nötig hielt, wissen Sie, wenn Sie die Gründe, die er anführt, mit denen aus dem Leserbrief vergleichen. Der Lokalchef verkürzte sinnenstellend.

Auch hier wurde des Lokalchefs Meinung erwähnt:

OZ-Chefredakteur Amler faucht zurück

Hier die Grünen-Antwort:

Die OZ und der Blog

Was der Leserbriefschreiber von der OZ erwartet hatte, bekam der Nordkurier (Usedom-Kurier) gestern hin:

CDU ist der große Verlierer im Kreis

Während die bislang dominierende CDU zweistellig Prozentpunkte einbüßte, gewannen Linke, FDP und die rechtsextreme NPD deutlich hinzu. ...

Die Greifswalder Zeitung hatte getitelt:

CDU bleibt stärkste Kraft im Kreistag, Linke legt zu

10 Kommentare:

  1. Anonym10.6.09

    ich bin wirklich echt gespannt, ob amler sich zu einer antwort hinreißen lässt! auf diese berechtigten vorwürfe von dr. rose MUSS er eigentlich reagieren, wenn sein mottenzerfressenes deckmäntelchen der unabhängigen berichterstattung nicht komplett zerfasern soll.

    ich hoffe, dr.rose bleibt da dran ...

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  2. Anonym10.6.09

    Ist doch erbärmlich, Eure Possen in HGW. Die Wahl ist vorbei. Ihr kleinkarrierten Pressehasser, Kraftwerksgegner, Schneckenschützer usw.
    Schaut ins Land, wenn nicht bald alle demokratischen Parteien zusammen die Wirtschaft ankurbeln mit einem Auge auf die Nachhaltigkeit, werden Euch die mottenzerfressenden Rechten das Moritzen lernen. Ich habe diese Leute erlebt als Wahlhelfer. Ich weiß wovon ich rede. Aber anscheinend haben Lupes Kommentatoren noch immer ein geregeltes Einkommen, mittels Fischgaststätte, Strandkorbverleih u. Ä.

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  3. Anonym10.6.09

    Hallo Anonym,
    was haben Sie denn als Wahlhelfer mit den Rechten erlebt?
    Und warum sind die Kommentatoren kleinkariert und warum behaupten Sie, die hätten alle noch Arbeit? Würden Sie diesen Blog genau lesen, dann wüssten Sie, dass auch Leute ohne Job sich zu Wort melden.
    Meine Ansicht zu den Rechten: Ich verstehe unsere Demokratie nicht und wenn unsere Deutsche Regierung meint, auch den Rechten Rechte einräumen zu müssen, ist das für Deutschland beschämend. Kennen Sie Artikel 1 des Grundgesetzes?
    Ich glaube, zwischen Gesetz und Wirklichkeit liegen Welten.
    Gruppen, vor denen man schon beim Anblick dieser Glatzköpfe das Ekeln bekommt, Gruppen, die die Würde ausländischer Mitbewohner mit Füßen tritt, dürfen hier frei herum laufen und das nennt sich Demokratie.
    Und was haben die Possen in Greifswald damit zu tun?
    Hier sollten endlich mal andere Gesetze geschaffen werden.
    Die Nazis gehören verboten, das muss sich Deutschalnd einfach schuldig sein.

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  4. Anonym10.6.09

    @kommentar #2: kannst bitte woanders trollen gehen? oder schon mal irgendwo ankurbeln?

    der blog hier ist bisher von euch trollen verschont geblieben, wär schön wenns so bleibt ...

    dein kommentar hat nämlich nix, aber auch gar nix mit dem post zu tun

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  5. Ich habe den Kommentar Nr. 2 als abschreckendes Beispiel stehen lassen.

    Ich fühle mich nicht angesprochen, denn ich bin kein Pressehasser, weil es hervorragende Presseerzeugnisse gibt, zu denen allerdings nicht die OZ gehört.

    Ich fühle mich nicht angesprochen, weil ich kein Kraftwerksgegner bin, wohl aber aus vielen wichtigen Gründen gegen das Kohlekraftwerk am Bodden und weil ich weiß, welche Alternativen es zu der Giftschleuder gibt.

    Ich fühle mich nicht angesprochen, weil ich gleich mal fragen möchte, wie ich Schnecken im Garten möglichst schonend loswerde.

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  6. Manfred Peters10.6.09

    1. Anonym-Kommentar Nr. 2 könnte man auch als Hilferuf verstehen. Also bleibt Christenmenschen und lasst Großmut walten!
    2. Es gibt keine schonende Schneckenloswerdemethode!
    Mehr dazu in gesonderter Mail.

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  7. Anonym11.6.09

    Es gibt keine schonende, aber eine naturgemäße Methode: Ich sammle die Schnecken ein und trage sie dann zu dem nahegelegenen Bach und lasse der Natur ihren Lauf.
    Dann freuen sich die Enten und fressen die Schnecken auf.

    Ohne Bach und ohne Entchen weiss ich auch keinen Rat.

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  8. Für die Tipps zur Befreiung von Schnecken danke ich den Kommentatoren und auch jenen, die mir ausführlich mailten. Nun habe ich die Qual der Wahl.

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  9. Habe ich noch vergessen, jenen, die mir Schneckisches schrieben in die gleiche Qual der Wahl zu stürzen, denn ein Mailer hatte den Link auf diese Zusammenfassung vieler Methoden parat:

    http://garten.net/info/schnecken.htm

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  10. Anonym17.6.09

    Welch ein Zufall, wie man vom Hauptthema über mottenzerfessenden Rechten am Ende bei Schnecken landet.

    Schnecken betrachtet man im allgemein mit Grausen. Für Gärtner reimt sich Schnecken auf Schrecken und man unternimmt alles Erdenkliche, um die Weichtiere aus dem Garten zu entfernen.

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