11. Juni 2009

Über Wiedergekäutes

Wenn sich zwei Redakteure die Zeit nehmen, solchen Qaurk anzuschauen und darüber ellenlang zu schreiben, tun mir wieder einmal die Leser Leid, die meinen, aus dem Geschriebenen irgendwelchen Nutzen ziehen zu können:
Herr Steinmeier, was nun?
... Es war so schön geplant: In froher Erwartung anschwellender Werte für die SPD hatte Frank-Walter Steinmeier für den Abend der Europawahl einen Solo-Auftritt bei Anne Will zugesagt. In der ARD-Talkshow sollte die Aufholjagd zur Bundestagswahl beginnen, dort wollte sich der Kanzlerkandidat auf Augenhöhe mit der Kanzlerin präsentieren. ...
Ich setze diesen Artikel dagegen:

Fernsehen schleift Status
Die Elite im Talk


... Die Leute, heißt es, hätten offenbar nicht verstanden, wie wichtig Europa für uns alle sei. Und das, obwohl es doch die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender samt angeschlossener Internetmaschinerie ein paar Wochen lang immer wieder gesagt und dazu reihenweise politisches Spitzen- und Europapersonal eingeladen haben. Funktioniert Aufklärung nicht mehr?

Wer auch nur wenige jener Sendungen verfolgt, in denen im Fernsehen über Politik, und das heißt zumeist: mit Politikern gesprochen wird, muss die Prämisse dieser Frage bestreiten. Denn es handelt sich gar nicht um Journalismus. Der Aufklärungsaspekt ist nachrangig, nur ein Mittel. Es geht vielmehr um Auftritte, die verschafft werden, also um Werbung, um Personen, die vorgeführt werden sollen, also um Unterhaltung, und um die Selbstinszenierung eines Mediums, das beides nicht zugeben darf. ...

Der Politiker wird dadurch einem Interaktionstest ausgesetzt. Nicht, ob er richtig entschieden hat, sich auskennt, klar zu denken vermag, interessiert; sondern, wie er die Situation ohne Blamagen oder sogar mit Imagegewinnen übersteht. Die Fragen nach seinen Entscheidungen, seinen Kenntnissen, seinen Argumenten dienen, genau wie die Präsenz der Opfer oder der Experten, nur dazu, das Sichblamieren oder das Sichausstellenkönnen wahrscheinlicher zu machen. Man sieht es unter anderem daran, dass bei keiner Frage länger verweilt wird. Warum auch? ...

Kennen wir doch aus OZ-Interviews.

Lesen Sie den Beitrag ruhig zu Ende, damit Sie sich künftig nicht mehr verscheißern lassen, auch nicht von jenen, die solche Interviews wiederkäuen.

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