14. April 2009

Langeweile in Höchstform

Wenn ein paar Tage lang die Sonne scheint, beginnen manche Redakteure zu meinen, nun sei es Zeit, das auch den Bunkerbewohner unter den Lesern mitteilen zu müssen. Dabei übersehen sie, wohl, weil selbst im Bunker im Büro beheimatet, dass die meisten Leser während der Ostertage wenigstens mitunter aus dem Fenster gesehen haben.
In ihrem Übermut, endlich gute Nachricht verbreiten zu können, wurde dann auch noch über einen Kamm geschoren. Das kam dabei heraus und musste z.B. auf die Rostocker Titelseite:
Alle Mann am Strand - Ostern wie im Bilderbuch
Glauben Sie nicht, dass alle Mann am Strand waren, das ist primitive Kammschererei, wie die OZ sie allzu gern betreibt, wahrscheinlich von wegen des Zusammengehörigkeitsgefühls.
Ferienstimmung bei strahlend blauem Himmel und fast sommerlichen Temperaturen. Am Osterwochenende zog es zehntausende Menschen in Mecklenburg-Vorpommern an die Strände.
Was war daran meldenswert?
Das Ostseebad Kühlungsborn platzte wie viele andere Touristenzentren aus allen Nähten.
Haben Sie den Knall gehört?
Tausende Urlauber und Tagesausflügler bevölkerten den Strand, die Promenade und die Hafenmeile. Wagemutige stürzten sich in die acht Grad kalten Fluten der Ostsee. Viel Betrieb gab es auch auf Ostermärkten und bei den kulturellen Highlights im Land. Vor der Seebrücke Zinnowitz auf Usedom etwa verfolgten rund 3000 Schaulustige (alle Mann?) das Vineta-Osterspektakel. Schauspieler und Laiendarsteller der Vorpommerschen Landesbühne Anklam zeigten Ausschnitte aus Inszenierungen - als Vorgeschmack auf die Vineta- Festspiele im Sommer.
Das tun sie in jedem Jahr um diese Zeit.

Liebe zahlende OZ-Leser, dafür haben Sie Geld ausgegeben.

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