26. März 2009

OZ lobhudelt Regierung für wirkungslose Maßnahmen

Es ist genau so gekommen, wie ich erwartet hatte. Die OZ lobhudelt per Kommentar dem sog. Kampf der Bonzen gegen Kinderpornographie im Internet.

Kein Wort verliert der Kommentator darüber, dass der sog. Kampf, wie er jetzt dargestellt wurde, verloren wird und damit nichts als Wahlgetöse ist. Ich zitiere aus dem gestern verlinkten Eintrag des Spiegelfechters:

... Die Sperrliste von Frau von der Leyen ist durch jeden halbwegs versierten Internetnutzer leicht zu umgehen. Ein Proxyserver im Ausland, die Eingabe der IP-Adresse in die Adresszeile des Browsers oder technisch hochentwickelte Anonymisierungsdienste überwinden einen solchen Filter. Experten bezweifeln ferner, ob über das frei zugängliche World Wide Web überhaupt maßgeblich Kinderpornographie kommerziell vertrieben wird. Die Szene sei – so die Experten – längst auf geschlossene Netzwerkdienste oder gar das Handy ausgewichen. Von der Leyens Sperrliste weckt allerdings bereits jetzt Begehrlichkeiten bei anderen Gruppen, die sich mehr Zensur wünschen. ...

Und was tut der Kommentator? Er diffamiert Leute, die für Datenschutz sind und tut es angesichts der absehbaren Wirkungslosigkeit der Regierungsvorschläge. Damit zeigt der Kommentator auch, wie wenig Ahnung er von der Sache hat - peinlich und gefährlich, weil etliche Leser noch weniger über das Internet wissen und sich den Quatsch zu eigen machen.

Gegen die Gefahr genereller Zensur im Internet hat der Kommentator nichts. Er schrieb:
... Schon jetzt formieren sich Datenschützer und Bürgerrechtler aufgeregt gegen von der Leyens Pläne. Von einer „zentralen Kontrollarchitektur“ ist die Rede, vor einer „flächendeckenden Überwachung der Internetkommunikation“wird gewarnt. Dass in ihrem Prozessor der rechtsfreie Raum beginnt, scheint nur wenige User zu stören.

Es ist dieser Fatalismus, diese Gleichgültigkeit, die erschaudern lässt im digitalen Medienzeitalter. ...
Was mich erschauern lässt, ist die Ahnungslosigkeit des Kommentators, gefährlich für Leser, weil sie ein falsches Bild von der Sache erhalten.

Was jetzt schon los ist, möglicherweise der Beginn einer Hysterie, können Sie hier lesen.

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