6. Januar 2009

Ins Wasser gefallen

Es muss ganz schlimm sein mit der Materialnot in der OZ, dass sie dies, natürlich ohne zu prüfen, ihren Lesern verkauft, auf der Titelseite als Kurzmeldung und dann auch noch als Agenturmeldung auf der Wirtschaftsseite.
Deutsche trinken mehr Mineralwasser
Die Menschen in Deutschland haben 2008 mehr Mineralwasser getrunken als je zuvor. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent auf im Schnitt 138 Liter. Das teilte der Verband Deutscher Mineralbrunnen gestern in Bonn mit. ...
Niemand fragte nach, ob mit Mineralwasser tatsächlich ausschließlich Mineralwasser gemeint ist, oder ob z.B. Tafelwasser und Quellwasser hinzugerechnet wurden. Wer nämlich kohlensäurefreies Tafelwasser trinkt, hat zu viel Geld oder keine Wasseranschluss.
Dann noch ein wenig Gesundheitsaufklärung:
Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Stubbe verwies darauf, dass Gesundheitsexperten und die Bundesregierung Mineralwasser zu den empfehlenswerten Lebensmitteln zählten.
und etwas Jammern:
Daher sei es ärgerlich, „dass die Politiker auch in dieser Legislaturperiode nicht in der Lage waren, die Mehrwertsteuer für Mineralwasser von 19 Prozent auf den Satz von sieben Prozent zu verringern, der für alle anderen Grundnahrungsmittel gilt“.
Übrigens hatte der Verband der Mineralbrunnen schon in der Schlagzeile seiner Pressemitteilung gejammert:

Schwieriges Jahr für die Mineralbrunnen

Die deutschen Mineralbrunnen blicken trotz einer Absatzsteigerung von über zwei Prozent auf ein schwieriges Jahr zurück. Denn das Absatzwachstum kam nur wenigen Betrieben zugute.

Interessant, was der Verband vor einem Jahr verkündete:

2007 schwieriges Jahr für deutsche Mineralbrunnen

Im Jahr 2007 mussten die meisten deutschen Mineralbrunnen Absatzrückgänge gegenüber dem Vorjahr 2006 hinnehmen. ...

An der OZ-Meldung zählte allein, dass es den Wasserverkäufern gelang, sich in Erinnerung zu rufen. dpa und OZ halfen nach Kräften dabei und ließen sich dafür von den Lesern bezahlen. Verkehrte Welt!

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