8. Dezember 2008

Bonze verlangt Rechtsbruch

Wieder einmal befragt die OZ ihre Leser, weil sie etwas nicht weiß und stattdessen verbale Drohgebärden vervielfältigt und im Kaffeesatz liest:
Kraftwerk-Streit: Platzt die Koalition?
Eisiger Wind in Schwerin:
(Welch ein abgelatschtes Bild, welch eine Stanze!)
Die CDU droht der SPD mit der Aufkündigung der Regierungskoalition. Es geht um den geplanten Bau des 2,3 Milliarden Euro teuren Steinkohlekraftwerks in Lubmin. ...
Mir ist egal, ob sie platzt oder nicht. Nicht egal ist mir, dass die OZ unsauber berichtet.
Von der Gegenseite zu Wort kamen der Fraktionschef und der Urknaller, dem nicht einmal eine primitive Lüge zu peinlich war, das Projekt zu verteidigen, (die die OZ verbreitete und nicht berichtigte), noch die Herabwürdigung von Kernkraftgegnern aus MV:
Der frühere Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD), entschiedener Befürworter des Kraftwerks, bezeichnete das Gutachten nach OZ-Informationen SPD-intern als "fischig".
Und was heißt das? Es stinkt? Rätselzeitung!

Der bildliche Kragen platze mir hier:
"Sollten die Behörden der 2,3-Milliarden-Investition die Genehmigung im Frühjahr versagen, wäre das Klima in der Koalition unwiderruflich vergiftet", sagte der Greifswalder CDU-Landtagsabgeordnete Egbert Liskow der OZ. Liskow warf Sellering mit Blick auf das laufende Genehmigungsverfahren "Verzögerungstaktik" und "unsauberes Spiel" vor.
Liskows Drohung besagt doch nichts anderes als: "Egal, wie die Prüfung der Unterlagen Dongs ausgeht, die Genehmigung ist zu erteilen."
Liskow, der auch zu jenen gehört, die in Sachen Kohlekraftwerk von einem rechtsstaatlichen Verfahren schwafeln, will, dass die Regierung Recht bricht. Tue sie es nicht, drohe der Koalitionsbruch.

Und hier hakte der Autor nicht nach? Entweder hat er nicht gemerkt, dass Liskow dazu auffordert, nötigenfalls Recht zu brechen; dann ist er kein Journalist, sondern ein Aufschreiber. Sollte er jedoch mitbekommen haben, dass Liskow zum Rechtsbruch aufforderte, frage ich mich, warum die OZ auch hiermit wirbt:


Was es mit Liskow auf sich hat, lesen sie nicht in der OZ, sondern hier, ausführlich, hintergründig, aufklärend, deshalb lesenswert.
Danke für den Hinweis!

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