Wenn Sie sich regelmäßig über den Prozess informieren möchten, empfehle ich Ihnen die Nürnberger Nachrichten. Gerichtsreporterin (jaja, sowas gibts, natürlich nicht in der OZ) Gudrun Bayer, eine hervorragende Kollegin, berichtete regelmäßig über den Prozess. Die OZ hat es ja nicht nötig.
Die Reporterin schreibt außerdem in ihrem Blog über die Siemens-Affäre und damit auch über Schelsky.
Ein Auszug:
Steuerhinterziehung mit seiner Unternehmensberatungsfirma hat er eingeräumt. Dass die Villa, die er in Lubmin bei Greifswald für 1,3 Millionen Euro hat herrichten lassen, nur als Liebesnest für sich und seine Lebensgefährtin diente, allerdings nicht. Die Villa sei gebraucht worden, weil er viele Kunden in dieser Region hatte, sagt er. Als die Steuerfahnder zur Durchsuchung anrückten, waren aber Erdgeschoss und zweites Obergeschoss eindeutig privat genutzt. Das Bett, das Bad, die Küche, alles war so unaufgeräumt wie in einem normalen Wohnhaus. Auch den Ergometer, den er sich nach einer Herzkrankheit angeschafft hat, will Schelsky legal als Betriebsausgabe abgesetzt haben. Schließlich hätten sich auch andere Mitarbeiter damit ertüchtigen dürfen.
Wilhelm Schelsky hat übrigens eine viel unangenehmere Stimme, als ich vermutet hatte. Sehr flach und gequetscht. Und der vermittelt den Eindruck eines Mannes, der nicht weiß, wo er steht: Oben oder unten; bei den Managern oder bei den Arbeitern. Mal spricht er geschliffen und gewählt, dann wieder hemdsärmelig.Die OZ lässt sich das alles mit ihrer 0815-Berichterstattung entgehen. In der OZ bloggt niemand. Wozu auch?
Ebenso verfährt die OZ mit dem Thema Kohlekraftwerk, einfallslos.
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