8. September 2008

Kampagne gegen Alg 2-Empfänger - OZ reiht sich ein

Sie ist so einfach zu durchschauen, diese Kampagne gegen Alg 2-Empfänger:
Merkel: Keine Kürzungen bei Hartz IV
Wieso wird nicht bei Hartz 4 gekürzt? Wieso kann nicht das Alg 2 nicht gekürzt werden?
Der Chemnitzer Wirtschaftsforscher Friedrich Thießen verteidigt seine umstrittene Studie. Bundesarbeitsminister will Hartz-IV-Empfänger schärfer kontrollieren.
Genau, wie ich es schrieb, die Alg 2-Empfänger sollen froh sein, dass sie nicht weniger Geld erhalten. Von einer Erhöhung des Satzes ist keine Rede mehr. Das ist der tiefe Sinn der Hetzkampagne, den Ihnen die OZ nicht vermitteln wird. Kommt dann doch eine winzige Erhöhung zustande, werden der Kanzlerin viele Betroffene, die keine Kundigen sind, zu Füßen liegen - und siehe, es wird in einem Jahr gewählt. Auch davon nichts in der OZ.

Die OZ beteiligt sich sogar an der Kampagne, indem sie einen Kommentar veröffentlichte, der ganz klar zeigt, dass mindestens ein OZ-Redakteur es gut findet, wenn Alg 2-er noch mehr geschurigelt werden:
Sachlich bleiben!
... Denen, die wirklich Hilfe brauchen, hat der Staat unter die Arme zu greifen. Und zwar wirksam.
Was bedeutet das, wirksam? Die OZ bleibt eine Antwort schuldig.
Richtig ist zugleich aber auch, dass vielen Erwerbstätigen kaum mehr Geld zur Verfügung steht als einem durchschnittlichen Hartz-IV-Empfänger.
Ja, da haben wir wieder das volksverblödende Argument. Auf die Idee, die Löhne wirksam zu erhöhen, kommt in dem Artikel weder Herr Straubhaar, noch im Kommentar der Autor. Auch ein Mindestlohn könnte hier wirksam sein.

Übrigens wird die OZ früher oder später verkünden, von wem auch immer geäußert, dass die Löhne nicht steigen dürfen, weil eine Rezession zu erwarten sei. Das sind genau jene Typen, die meinen, während des sog. Aufschwunges dürften die Lohnforderungen nur mäßig sein, um das zarte Pflänzchen Aufschwung nicht welken zu lassen, oder so ähnlich. Und die OZ wird nicht fragen, wann dann die richtige Zeit für Lohnerhöhungen gekommen sein dürfte
Hier helfen nur exakte Sachkostenzuschüsse statt pauschaler Überweisungen, mehr Kontrollen und – vor allem – Förderung und Qualifizierung.
Was der Autor völlig unterschlug: Vor allem müssen die Argen, und Sozialagenturen kontrolliert werden, denn der Alg 2- Missbrauch durch die Behörden ist höher als der von Alg 2-ern.
Damit wieder mehr Menschen selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen können.
Häh? Hat der Autor noch nichts davon gehört, dass auch qualifizierte Leute so wenig verdienen, dass sie noch Alg 2 beantragen müssen, um überhaupt existieren zu können?
Denn nur so kann Deutschland gerechter werden.
Das heißt, Deutschland ist gerecht?
Was bedeutet Deutschland ist gerecht? Was ist das für ein Deutsch?
In Deutschland geht es sehr ungerecht zu. Diese Ungerechtigkeit nimmt zu. Das können Sie aus vielen meiner Lesetipps erfahren, mitunter sogar aus der OZ.
Es kann also nicht gerechter zugehen, sondern es wäre viel getan, ginge es gerecht zu in D. Was der Autor in dem letzten Satz tat, war Schönfärberei. Es sollte nicht Aufgabe einer Tageszeitung sein, schönzuschreiben. Die Zeitung setzte sich der Gefahr aus, als Propagandablatt angesehen zu werden. Und dafür Geld ausgeben?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google