"Nur wer seine eigene Sprache mag, kann kreativ sein"Als ich das in der OZ las, jaja, in der OZ, wäre ich fast vom Stuhl gefallen, so musste ich lachen. Ausgerechnet die OZ! Ich ermuntere Sie, in den über 4500 Einträgen, besonders denen von 2005/06, zu lesen, dann wissen Sie, wie es um die Schöpferkraft der OZ-Redakteure bestellt ist.
Neugierig war der Autor schon, wahrscheinlich auch hilflos wie seine Kollegen, denn er stellte u.a. diese Frage:
OZ: Welche Rolle kann die Zeitung spielen?Haben Sie es gemerkt? Wellmann ist das, was ich nicht bin, diplomatisch. Er sagt nicht: Wenn ihr könntet, liebe Redakteure, würdet ihr komplexe Gedanken darstellen und dann wäre eure Arbeit ihr Geld wert. Ihr habt den Platz dafür. Er sagt, der Raum sei vorhanden und ich höre den zweiten Teil des Satzes: "Ihr müsst ihn nur nutzen."
Wellmann: Sie bietet Raum, komplexe Gedanken mit Sprache darzustellen. Zeitungen dürfen ihre jungen Leser aber nicht nur auf die Jugendseite "abschieben", sie müssen in allen Ressorts interessante Angebote machen.
Auch der zweite Text auf der Seite verrät mehr, als dem Redakteur lieb sein konnte:
Muttersprache DenglischHier irrt der Autor. Es gibt keine Muttersprache Denglisch.
Tabuwörter und Anglizismen sind auf dem Vormarsch. Nun sorgt eine neue Umfrage für Erstaunen: 65 Prozent der Deutschen bangen um ihre Sprache.Wer ist erstaunt? Ich fand dazu nichts im Text. Also ist der Autor erstaunt, wenn eine Mehrheit das Kauderwelsch in den Medien in vernünftiger deutscher Sprache präsentiert haben wollen, denn vor allem von dort verbreiten sich die gedankenlos durch Kopierer und Abschreiber nachgeplapperten Anglismen.
Doch die Anglismen sind nur ein Teil dessen, was Medien an Sprachunsinn verbreiten. Schlimmer ist der in Deutsch geschriebene Quatsch. Besonders verwerflich ist das verbrämende, vernebelnde Politikerdeutsch, das viel zu oft einfach kopiert wird. Ich verweise wieder auf meine Einträge. Sie sind eine Fundgrube für jene, die Beispiele suchen.
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