28. März 2008

Thema verschenkt

Wieder einmal hat die OZ eine Gelegenheit verpasst, die Situation im Land ausführlich darzustellen.
MV mit stärkstem Wachstum – Löhne steigen aber kaum
... Wie das Statistische Amt ... mitteilte, stieg 2007 das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt um 2,6 Prozent. Mit einem Zuwachs von 16,5 Prozent erreichte das verarbeitende Gewerbe dabei ein überdurchschnittliches Wachstum.
Trotzdem fiel der Nordosten 2007 bei der Entwicklung der Bruttolöhne im Vergleich aller Bundesländer weiter zurück. So wurden im Vorjahr im Schnitt zwar 190 Euro beziehungsweise 1,0 Prozent mehr als im Jahr 2006 gezahlt, wie das Statistische Amt gestern weiter mitteilte, doch habe der nordostdeutsche Durchschnittslohn von 20 773 Euro im Jahr nur noch 76,7 Prozent des gesamtdeutschen Mittelwertes von 27 083 Euro erreicht. ...
Dieses Thema ist mehr als eine Blickpunktseite wert. Heutiges Thema des OZ-Blickpunktes: Tibet.

Z.B. hätte die OZ daran erinnern können, dass sie diesen Quatsch des Lügners Ringstorff kritiklos verbreitete:
„Langsam aber kontinuierlich holen wir auf“, gab sich der Ministerpräsident froh.
Hat eben nicht geklappt mit dem Aufholen. Was solls? Ist nicht des Aufschreibens wert.

Z.B. hätte die OZ daran erinnern müssen, dass Bruttolöhne nichts besagen. OZ-Leser wollen wissen, wieviel Geld sie weniger in der Tasche (also netto) haben als vor ein paar Jahren.

Auch diese Angabe des Statistischen Landesamtes wäre mitteilenswert gewesen:

Den geringsten Angleichungsstand der Pro-Kopf-Bruttolöhne und -gehälter an den Bundesdurchschnitt wies im Jahr 2007 das vor allem durch Klein- und Mittelbetriebe geprägte Verarbeitende Gewerbe mit nur 64,8 Prozent (2006: 65,4 Prozent) aus.

Z.B. hätte über die Entwicklung der Bruttolöhne und -gehälter von 1991 bis 2007 in MV berichtet werden können.

Z.B. hätte statt mit zwei Sätzen näher auf die immer stärker werdende Spreizung der Einkommen und vor allem der Vermögen in Deutschland eingegangen werden können. Hier ist die Studie nachzulesen.

Hier gibt es einen Kommentar dazu:

...
im internationalen Vergleich ist in nahezu allen Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eine wachsende Ungleichheit bei den Einkommen zu beobachten. Grabka vom DIW: „Aber das Tempo, das Deutschland vorlegt, ist dabei außergewöhnlich. Deutschland hat hier in den letzten Jahren einen regelrecht dramatischen Aufholprozess aufgenommen - etwa zu Ländern wie Großbritannien, wo schon lange ein hohes Maß an Ungleichheit herrscht."
Kein Wunder, daß bei einer solchen Entwicklung, die deutsche Verbraucherkonjunktur weiter auf dem Zahnfleisch läuft. Nach der heute veröffentlichten Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung verharrt der Konjunkturerwartungsindex der Verbraucher auf einem Tiefstpunkt (siehe Abbildung) und bleibt auch das Konsumklima insgesamt schlecht (siehe Abbildung).

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