9. September 2006

Wie viele Fragen braucht der Leser?

In seiner Betrachtung zum Wochenende fragte der Greifswalder Lokalchef:

Wieviel Discounter brauchen wir?
Ich weiß es nicht und ich erfuhr es auch nicht. Und wer ist "wir"?
Nachdem der Autor zwei Mal in ein Geschäft eines sog. Billiganbieters musste, um einen Flachbildschirm zurückzugeben, hatte er eine Idee:

Künftig überlege ich mir deshalb genau, wo ich was kaufe. ...
Das hatte er also bisher nicht getan. Die Leser sind daran jedenfalls nicht Schuld und die sog. Billiganbieter auch nicht. Und außerdem: Was schert die Leser fremdes Elend?

„Kommt im Westen auf 6000 Einwohner ein Aldi oder Lidl, sind es im Osten 3900. In Greifswald liegt die Zahl bei 2000.“
Das ist das einzig Interessante an der Betrachtung. Würden die Billiganbeiter zu wenige Waren verkaufen, schlössen sie die Märkte. Dass das nicht so ist, könnte daran liegen, dass viele Greifswalder und Leute aus der Umgebung so wenig Geld verdienen, dass sie auf billige Waren angewiesen sind und dafür auf Beratung und Service verzichten.

Kleiner Tipp an den Autor: Statistisches Landesamt befragen oder den heutigen Aufmacher der OZ auf der Titelseite lesen. Dann klappt es vielleicht auch mit dem Beantworten der Frage.

Noch eine Frage sei auch mir gestattet:
Warum beschränkte sich der Autor auf sog. Billiganbieter? Warum bezog er nicht die hohe Zahl an Bäcker- und Frisörgeschäften der Greifswalder Innenstadt in seine Betrachtung ein?

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