12. Juli 2006

Belanglos und langweilig

Wieder langweilte mich die OZ mit dem Aufmacher auf der Titelseite:
Sprengt Bush die Koalition in MV?
Ich weiß es auch nicht!
Was wäre, wenn sich die erfragte Explosion ereignen würde? Nichts Besonderes, denn Ende September wird gewählt. Also ist diese Streiterei auch nichts weiter als Wahlkampf und nicht des Aufschreibens wert.
Der Bush-Besuch treibt Rot-Rot in Richtung vorzeitiges Koalitionsende. Die SPD tobt, weil PDS-Vize-Premier Methling eine Rede gegen Bush plant.
Tobt die SPD wirklich? Ich fand dafür im Text keinen Anhaltspunkt.

Die Heimatzeitung fragte:

Wer grillt mit Bush?
Hallo, THOMAS SCHWANDT, wer wollte das wissen? Ist es nicht schon schlimm genug, wenn die Abonnenten das am Tag nach dem Grillen in der OZ lesen müssen?
Vieles vor dem Bush-Besuch wird geheim gehalten. Auch die Gästeliste für den geplanten Grill-Abend in Trinwillershagen. OZ lüftet den Schleier.
Wenn Sie und Ihre Kollegen in der Lage wären, den Schleier zu lüften, der über wichtigen Sachverhalten liegt, freute nicht nur mich das, sondern viele Ihrer Leser.

Denn heute meldete die OZ:
... die zum Teil deutlich höheren Produktionskosten, insbesondere der stark gestiegene Papierpreis, zwingen uns zu einer moderaten Anhebung des monatlichen Abopreises ab 1. August um 0,70 € auf künftig 17,65 ... Natürlich haben wir alle Anstrengungen unternommen, die Kostensteigerungen in anderen Bereichen aufzufangen, allerdings konnte dies nur zum Teil gelingen, da wir die Qualität unserer Berichterstattung nicht nur halten, sondern auch weiter ausbauen wollen. Wir bitten daher um Ihr Verständnis. ...
Dafür habe ich kein Verständnis, denn nach anderthalb Jahren Beobachtung der OZ habe ich keine bessere Qualität der Berichterstattung erkennen können. Mit den Sonderseiten über den Bush-Besuch haben Sie meine Meinung belegt.

Die Krönung, einen Artikel ohne jede Nachricht und ohne Unterhaltungswert, lieferte MARCUS STÖCKLIN. Schon aus der Schlagzeile erfuhren die Leser, dass sie nichts erfahren:

Secret Service: „No comment“
Der Autor merkte sogar selbst, was er anrichtet:
O.k., richtig spannend ist das nicht. Aber der Präsident kommt. „Ja, das schon“, bestätigt eine Flughafen-Mitarbeiterin. „Aber zitieren Sie mich nicht.“

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