4. März 2006

Scherz als Schlagzeile

Stefen Adler titelte seinen Bericht, den Aufmacher auf Seite eins der Lokalausgabe, in der Usedom-Peene-Zeitung:
Swinemünde steht als Kreissitz bereit
Aschermittwoch ist zwar vorbei, doch wenn es so wenig zu lachen gibt für die Usedomer, tut jeder Scherz gut:
„Wenn sich Anklam und Greifswald jetzt streiten, wer künftig Kreissitz in Südvorpommern sein soll, kann ich nur sagen: Swinemünde steht bereit.“ Mit diesem Scherz, der aber in der Region manche Fürsprecher haben soll, munterte Janusz Zmurkiewicz, Präsident der größten Stadt
auf Usedom, die Atmosphäre auf dem gestrigen Jahresempfang des Landkreises
nachhaltig auf.
Der zukünftige Sitz der Kreisverwaltung scheint vor allem die Lokalredaktionen und die Lokalpolitiker zu beschäftigen. Leserpost zum Thema ist dürftig, finde ich. Da fiel mir ein Leserbrief ein, den die Zeitung vor einer Woche veröffentlicht hatte:
Ja für Anklam
Wir plädieren für Anklam als Kreissitz, gerade weil es kein sehr attraktives Umfeld hat und wissenschaftlich und kommunalpolitisch ärmer ausgestattet ist als Greifswald. Anklam, dessen zentrale Lage auch prädestiniert wäre, braucht den Kreissitz, damit der ländliche Raum nicht weiter geschwächt wird. ...
Welch eine Logik! Dann wäre es wohl besonders schlau, ein Dorf wie Butzow oder Dargibell zum Kreissitz zu erklären. Die sind noch viel ärmer als Anklam, möglicherweise gar nicht ausgestattet. Warum werden Leserbriefschreiber nicht vor dem Spott der Leser verschont, indem sie ihre Briefe mit einer entsprechenden Bemerkung zurückerhalten?

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