27. Januar 2006

Welchen Nutzen haben die Leser?

Nach zwei Preiserhöhungen für Gas um jeweils etwa zehn Prozent innerhalb von drei Monaten berichtete die Usedom-Peene-Zeitung nichts Wichtigeres über den Energieversorger EON als:
Energieversorger holt Kunst ins Regionalzentrum
Kunden des Energieversorgers EON edis stoßen beim Betreten des Wolgaster Regionalzentrums bald auf einen besonderen Blickfang. Josefine Rudolph (i. B.) von der Grafik + Design-Schule in Anklam entwarf eine leuchtend-gelbe Collage, auf der sie unterschiedliche Arten der Energieerzeugung künstlerisch miteinander verwob. ...
Hier noch ein Beispiel aus dieser Woche:
Energieversorger ordert Künstler aus Potsdam für neue Farbtupfer
Das Wolgaster Regionalzentrum der E.ON edis AG will in diesem Jahr weitere Trafostationen künstlerisch gestalten lassen. ...
Natürlich wies die Zeitung im Herbst 2005 darauf hin, dass ein Berater der Verbraucherzentrale in Wolgast Sprechstunden abhält. Damit hatte sich das Thema für die Redaktion erledigt. Natürlich berichtete die Zeitung noch im alten Jahr über die Preiserhöhung für Erdgas ab 1. Januar 2006, was den Energieversorger veranlasste, die Kosten für die Benachrichtigung seiner Kunden zu sparen.


Ich hatte einen Artikel erwartet, in dem ausführlich geschildert wird, wie sich Energiekunden gegen Preiserhöhungen wehren können.
Zum Beispiel hätte abgeguckt werden können, was das Handelsblatt am 5. Januar veröffentlichte:
Gaslieferanten dürfen Hahn nicht zudrehen
Auch dieser
Link zur Internetseite des Bundes der Energieverbraucher wäre nützlicher als Informationen über einen Blickfang im Regionalzentrum von EON.
Dort könnten sie erfahren:
Verbraucher siegen weiter vor Gericht
(24. Januar 2006) In der gerichtlichen Auseinandersetzung um die Gaspreiserhöhungen punkten die Verbraucher weiter. In drei einstweiligen Verfügungen hat das Landgericht Bonn die Versorgungssperre untersagt, bis der Versorger den Nachweis der Angemessenheit seiner Preiserhöhung dem Verbraucher offengelegt hat (Beschluss vom 19.1.2006, Az: 16 O 5/06). Auch die Drohung mit der Versorgungssperre ist untersagt worden. ...
Interessant und vor allem nützlich für die Leser wäre auch ein Interview mit einem Vertreter der Verbraucherzentrale.

Nur nebenbei: Bevor Ostvorpommern den Strom oder das Gas abschalten, werden etliche das OZ-Abonnement kündigen, vermute ich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google