26. April 2012

Kommentar zum Kommentar

Die OZ schlägt sich, seitdem ich die OZ lese, wie ein Vereinsblatt auf die Seite des FC Hansa Rostock. Das Muster dieser sog. kritischen Hochwertberichterstattung, die doch nichts anderes ist als dienende Hofberichterstattung, ähnelt fatal der über AIDA Cruises. Mit Hansa- und Aida-Geschichten lassen sich blitzschnell Spalten füllen; ein PR-Büro kann es auch nicht besser und macht es vor allem nicht billiger als die OZ. Schließlich sind ja die Leser zum Zahlen da.

Heute nun dieser Kommentar:
Ringen um die Rettung
Was ist Hansa wert?
Das war ein fatales Signal: Der Rostocker Finanzausschuss hat der Bürgerschaft empfohlen, am 9. Mai gegen das Rettungspaket für den FC Hansa Rostock zu stimmen. Sollten die Stadtvertreter dem Vorschlag folgen, wäre Hansa pleite. Das für viele unvorstellbare Szenario ist plötzlich ganz real. ...
Wie viele sind viele? Die OZ bleibt die Information schuldig. Warum ist das Rettungspaket überhaupt nötig? Was haben die Hansa-Verantwortlichen in den vergangenen Jahren falsch gemacht? Warum hat Hansa solch eine Menge Schulden angehäuft und dann noch die von der OZ durch Verbreitung geförderte Frechheit besessen, die Fans anzupumpen?
Viele Argumente, die für Hansa sprechen, stammen aus der Vergangenheit. Dennoch. Hansa muss überleben! Der Club hat eine lange Tradition, sportlichen und wirtschaftlichen Wert.
Tradition bedeutet gar nichts, schon gar nicht in heutiger Zeit. Wäre es anders, führen immer noch Scherenschleifer durchs Land, schrieben Sekretärinnen auf Schreibmaschinen, gäbe es Unternehmem wie Quelle weiterhin.
Der sportliche Wert verringert sich seit Jahren und besteht worin? Einen wirtschaftlichen Wert gibt es nicht mehr (außer dem oben beschriebenen für die OZ), da das Unternehmen Hansa überschuldet ist. Da gibt es nicht einmal etwas auszuschlachten. Ich finde keinen Grund, Hansa überleben zu lassen.
(Übrigens auf die OZ-Umfrage zum Thema ist gepfiffen.)
Vor allem aber ist er Imageträger eines ganzen Landes.
Was für ein Image ist das denn, das des ausdauernden Absteigers und Schuldenmachers? Passt das zu Rostock und M-V?
Sicher: Es geht um viel Geld. Aber ist der FC Hansa Rostock das nicht auch wert?
Nein, ist es nicht, s.o.
Die Abgeordneten der Hansestadt sollten vor der Abstimmung genau abwägen. Schließlich hat Rostock mehr als 20 Jahre vom Verein profitiert.
Vor allem hat die OZ profitiert. Was genau ist es, wovon die Stadt profitierte?
Was hat die Stadt in dieser Zeit für den Verein getan? Es kann nur ein Ergebnis in der Rostocker Bürgerschaft geben: eine deutliche Mehrheit für die Hansa-Rettung.
Das ist Unsinn. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten, jedoch nicht für die nutznießende und deshalb nun bettelnde OZ.

2 Kommentare:

  1. auch die Hamburger Polizei hat von Hansa profitiert: unzählige Überstunden allein letztes Wochenende.

    Erst werden die Rowdies vom Stadionbesuch ausgeschlossen, dann melden sie eine Demo an und haben sogar Transparente dabei: "Gleiches Recht für freie Bürger" oder so

    ich hab da erstmal "Freies Recht für freie Schläger" oder ähnlich gelesen

    wo gibts denn sowas? Erst Randale machen wollen und dann demonstrieren, weil man daran gehindert wird...

    In Ihrem "Kommentar zum Kommentar" ist leider der wertvolle Beitrag der (Hooligan-)-Fans zur Rostocker Folklore unerwähnt geblieben ;=)

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    1. Unerwähnt geblieben, weil es ein Kommentar zum Kommentar ist, in dem der Beitrag zur Rostocker Folklore unerwähnt blieb. Außerdem kenne ich mich mit Hansa und dessen Umfeld nicht aus. Hansa interessiert mich nicht. Ich wohne ja weit weg und bekomme von den Folkloreveranstaltungen zum Glück nichts mit.

      Ich habe mich nur ein Mal an die Fans per Hansa-Fanseite gewandt, als sie gegen die Umbenennung des Ostseestadions demonstrieren wollten. Ich hatte ihnen geraten, einfach solange die Spiele nicht mehr zu besuchen, bis das Stadion den alten Namen behält. Sie haben nicht auf mich gehört und sich wohl schon an den nun nicht mehr neuen Namen gewöhnt.

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