5. Dezember 2013

Nachfragen? Keine Zeit

Einen mickrigen Zweispalter kopierte das unternehmerfreundliche Blättle zusammen, als sei ihm der Skandal peinlich:
Zinsskandal: Deutsche Bank muss Rekordstrafe zahlen
Nagut, und dann? Kommt niemand darauf zu fragen, wie denn zukünftig solche Straftaten verhindert werden sollen?Ist selbst das schon zu viel verlangt? Klar, vom Blättle ist es das, denn wer kopiert, fragt nicht nach.
Einen Vorschlag fand ich hier:
... Wie wäre es denn, wenn man ein Gesetz einführt, dass sowohl Eigentümer als auch das Top-Management von Banken direkt für kriminelle Vorkommnisse finanziell zur Rechenschaft gezogen werden können. Man könnte beispielsweise dafür sorgen, dass die Strafen nicht aus „stillen Reserven“ und Rücklagen, sondern ganz direkt aus den Dividenden beglichen werden und der Vorstand der „Betrügerbanken“ persönlich haftend gemacht wird. Dann gäbe es endlich Anreize, dafür zu sorgen, dass die eigene Bank sich an Gesetze hält.
Es hätte gar nicht zu diesem weltweiten Skandal zu kommen brauchen, denn:
Früher regulierten unabhängige Stellen die wichtigsten Referenzwerte auf den Finanzmärkten, jetzt bestimmen die Geldinstitute selbst. Langsam wird klar, was Banker mit dieser Freiheit angestellt haben: Sie haben Grundfesten des Marktes beschädigt. ...
Und eine Schlussfolgerung:
Banker bedrohen das Wirtschaftssystem
Die andere Sicht, die OZ-Leser nie und nimmer kennen werden:
... Großbanken bilden jahrelang eine Bande zur Zinsfälschung zum Schaden von Unternehmen und – laut EU-Kommission – »Millionen von Verbrauchern« mit Krediten. Extraprofite: Die Höhe wird von den sogenannten Ermittlern der deutschen Bankenaufsicht und der EU verschwiegen, liegt aber vermutlich im hohen Milliardenbereich von US-Dollar, Euro und Yen – selbst wenn beim Zockerring nur weniger als ein Promille der Umsätze hängenblieb. Die wiederum beziffern sich auf dreistellige Billionenbeträge in verschiedenen Währungen. Die Strafe: lächerliche, als »Rekordstrafe« bezeichnete 1,7 Milliarden Euro für mehrere internationale Geldhäuser, darunter noch lächerlichere 725 Millionen Euro für den Bandenhäuptling, die Deutsche Bank. Also eine satte Subvention. ...

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