6. Dezember 2013

Kneifzangenkommentar

Über einem Kommentar steht diese Schlagzeile:
Außer Kontrolle geraten
Sie ist dem Text entnommen:
... Doch die neuesten Enthüllungen über die National Security Agency zeigen einmal mehr: Washingtons aufgeblähter Sicherheitsapparat ist außer Kontrolle geraten. ...
Es ist ja schon ein Fortschritt, wenn die OZ nicht nur darüber lamentiert, dass Merkels Handy abgehört worden sein soll. Jedoch erkenne ich eine der in der OZ üblichen Verniedlichungen, denn wäre der Satz richtig, hieße das, der Ami-Geheimdienst wurde bis zu einem bestimmten Zeitpunkt kontrolliert. Wer das schreibt und wer das Geschriebene glaubt, zieht sich auch die Hosen mit der Kneifzange an.
Ansonsten kann das, was zur Zeit an Abschnorchelei passiert, nie und nimmer kontrolliert werden.

Mein Tipp: Statt für Verniedlichtes Geld auszugeben, lesen Sie lieber, was der Chefredakteur des Guardian mitzuteilen hat, auch wenn es lang geraten ist:
Die Regierungsvertreter waren sich der Ironie nicht bewusst, dass die einzige Organisation, die bislang die Kontrolle über ihre Daten verloren hatte, keine Zeitung, sondern die NSA gewesen war. ...
An dieser Stelle muss ich gestehen: Ich habe diese in den NSA- und GCHQ-Dokumenten versteckte Geschichte – dass die Strafverfolgungsbehörden die Möglichkeiten der privaten Verschlüsselung unterminieren – nicht selbst aufgespürt; selbst als sie mir junge, auf diese Technologien spezialisierte Reporter, die ihre Bedeutung erkannt hatten, zu erklären versuchten, verstand ich sie nicht sofort. Peinlicherweise musste ich eine Art Kinderzeichnung anfertigen, um mir bestätigen zu lassen, was ich glaubte, von ihnen erzählt bekommen zu haben.
Verfügen US-amerikanische und britische ParlamentarierInnen über ein besseres Verständnis darüber, was die heutige Technologie vermag? Können sie, als angebliche RegulatorInnen, solche Dokumente ebenfalls entziffern? 
...
Ich kann nicht anders; mir fällt die bundesdeutsche Stimmviehherde ein, besonders des vorpommersches Mitglied Lietz.
Das ist wenigstens ein Chefredakteur, dazu auch noch einer, der gut schreiben kann, einer, der dem Parlamentsausschuss die Leviten las - und der kein Verkäufer ist.

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