21. November 2013

Schönschrift oder nicht

Halleluja! Die OZ hat es mitbekommen:
... Nach der Wiedervereinigung (Es gab keine Wiedervereinigung, denn sie war gar nicht möglich, sondern Kolonisierung, im Bonzendeutsch Beitritt genannt.) waren über Jahre hinweg vor allem junge, gut ausgebildete Menschen in die alten Länder gegangen. (Sie tun es immer noch, s.u.) Insgesamt rund zwei Millionen Menschen. ...
Watdenn, watdenn, keine hochwertige Schönfärberei, wie sonst üblich? Das Blättle kopierte zwar:
Die Abwanderung aus den neuen Ländern ist im Saldo gestoppt, (für alle Zeiten?) vermerkt der Einheitsbericht ebenfalls positiv. ...
berichtete aber auch:
Zunehmend kehrten Menschen in ihre alte Heimat zurück, vor allem wenn sie dort Arbeit und soziale Bindungen vorfänden, sagte Bergner. Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete 2012 allerdings immer noch ein Wanderungsminus: Den 91 806 Zuzügen standen 92 421 Wegzüge gegenüber. ...
Doch das wars dann.

Das mit dem Wanderungsminus stimmt, doch die Zahlen sind falsch, denn es wurden auch die Umzüge innerhalb M-V mitgezählt. Macht aber nichts, ist ja nur für zahlende OZ-Leser geschrieben worden; und die können manches ab. Sonst gäbe es sie nicht mehr.

Die OZ versagte zumal kläglich, denn es sind weiterhin vor allem junge Leute, die abwandern und viele Ältere, die zurückkehren oder als Wessis im Rentenalter in den Nordosten ziehen, wie die Zahlen des Statistischen Landesamtes für 2012 zeigen:
Die ganze Tragweite der Abwanderung kommt hier zum Ausdruck:
Mecklenburg-Vorpommern hat in den Jahren 1990 bis 2012 durch Wanderungsverluste insgesamt 186 137 Personen, davon 84 368 Personen männlichen und 101 769 Personen weiblichen Geschlechts verloren.
Die Zahl der alten Rückkehrer (803 älter als 50 Jahre, 2012) zeigt,
1. dass es weiterhin viel zu wenige Arbeitsmöglichkeiten im Nordosten gibt und
2. welch verheerende Wirkung die Kolonialisierung mit dem Untergang ganzer Wirtschaftszweige hatte. Es war indirekt eine Art Vertreibung, voll unermesslicher Tragik.
Das verschwieg das kritische Hochwertblatt regierungsergeben.

Wer in dem Zusammenhang dann auch noch vertuscht, dass u.a. wegen der Abwanderung mehr Leute sterben als geboren werden, den kann ich als selbsternannte kritische Hochwertzeitung nicht ernst nehmen. Der Bevölkerungsschwund hält weiterhin an:

Die Folgen der Abwanderung werden sich noch Jahrzehnte lang auswirken.

Nun entscheiden Sie selbst, ob schöngeschrieben wurde oder nicht.

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