15. November 2013

"Hannoveraner Zirkusspiele"

So ziemlich alle Hochwertblättchen haben erkannt, dass Seiten anstrengungsarm zu füllen sind mit einem hochgejubelten Überprozess um 750 Euro. Die OZ ist selbstredend dabei, mit einer Blickpunktseite und einem üblen Kommentar, als gäbe es nichts Wichtiges aus der Bananarepublik zu vermelden (z.B über die Milliarden-Verschieber), zumal ein Urteil erst im April zu erwarten ist.

Alles, was zu der Gerichtsverhandlung zu schreiben wäre, hat ein Anwalt verfasst:
Hannoveraner Zirkusspiele
... 22 Verhandlungstage, das bekommen normalerweise Mörder, Serienvergewaltiger, Mafiosi und Wirtschaftskriminelle der gerisseneren Sorte. Aber nicht Angeklagte, denen zur Last gelegt wird, sie hätten sich für 753,90 Euro kaufen lassen. Solche Verfahren landen, wenn überhaupt, vor dem Richter am Amtsgericht. Der erledigt das, auch wenn er Zeugen befragen muss, in einem Zeitraum von zwei Stunden. ...
Selbst wenn das mit den 753,90 Euro stimmt, dann hätten sie Christian Wulff spätestens zu diesem Zeitpunkt behandeln müssen wie jeden anderen Menschen, der bislang nicht als Gesetzesbrecher aufgefallen ist. Eine Einstellung des Verfahrens hätte hier nahegelegen, und zwar eine wegen geringer Schuld. Diese Einstellung kann die Staatsanwaltschaft auch selbst aussprechen, so lange keine Anklage erhoben war. Wulff hätte also gar nicht zustimmen müssen.Stattdessen kam das Angebot an Wulff, die Sache gegen Zahlung von 20.000 Euro einzustellen. An diesem Vorschlag zeigt sich, wie wenig die Ermittler offenbar von ihren hochfliegenden Träumen, einen großen Fisch geangelt zu haben, Abstand nehmen konnten. ...
Nun müssen wir abwarten und zuschauen, wie die Hannoveraner Zirkusspiele enden. Am Ende wird es auf jeden Fall nur Verlierer geben. 
Und nun können Sie sich die OZ-Seite nebst Kommentar reinziehen; schließlich haben Sie dafür Geld ausgegeben.

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