18. Mai 2013

Anrüchiges

Riechen Sie es auch? Es stinkt gewaltig nach Eigenlob aus dem Keller der Titelseite:

Vorgeblich will das Blättle mit dem neuen Schrottline-Auftritt, der inhaltlich schlechter ist als der alte, noch besser informieren. Das ist gleich zwei Mal Eigenlob, denn

1. wurde bisher nicht besser informiert, was Tausende Einträge in meinem Blog belegen und

2. geht es nicht um besser oder gar noch besser, sondern allein darum, den Lesern einen Grund für eine Preisanhebung unterzujubeln.

Ein immer noch treuer OZ-Abonnent schrieb mir dazu (Danke!):
Heute trotz großer Propaganda für
"Moderne Optik, schnelle Infos:
Viel Lob für den neuen OZ-Online-Auftritt"
auf Seite 1 und 6 der Druckausgabe, kein Zugriff auf das Gesülze online!
Dafür das zur Qualität und die Frechheit dafür noch viel Geld zu verlangen.
Er sendete dazu diese Hochwertprobe:


Wie viel die OZ schrottline kassieren wird, illustrierte der Leser auch:


Die gedruckte Landesseite bestand heute zum Großteil aus Reklame für den geänderten Schrottline-Auftritt. Reklame verträgt natürlich nicht z.B. den Hinweis, dass nunmehr alte Texte vor den Lesern versteckt werden, damit Leser nicht auf die Idee kommen nachzuschauen, welche Märchen ihnen zu bestimmten Themen in der Vergangenheit verscheuert wurden, welche Weissagungen von Experten nicht eintrafen und welche Folgen das hat. OZ-Redakteure machen das sowieso nicht, Leser müssen also zukünftig auch die Finger davon lassen - und dafür mehr Geld ausgeben.

Die OZ muss die Leser mit Internetanschluss für bescheuert halten, denn sie kehrt allen Ernstes dies als besonders hervor:


Im Internet finde ich im Dutzend kostenlose Wettervorhersagen für jede Region und Abertausende Orte der Erde, natürlich auch für meinen Wohnort. Warum sollte jemand dafür Geld ausgeben? Besser präsentiertes Wetter ist piepe; wichtig ist allein eine zutreffende Vorhersage.

Noch ein Beispiel, das zeigt, wie die OZ den Lesern die Taschen vollhaut:


Die Schlagzeile stimmt sogar, denn Fotogalerien sind vor allem zum Klicken da - je mehr Klicks, desto mehr Werbeeinnahmen hat die OZ. Zudem sind einige aktuelle Fotostrecken eine Zumutung und stinklangweilig. Probieren Sie es aus.

Hier musste ich lauthals lachen:


Abgesehen davon, dass ich den Quark für reine Spielerei halte, für die ich keinen Cent ausgeben würde, bezweifle ich, dass das Eigenlob zutrifft, gut zu informieren. Nur weil etwas animiert wurde, wird es nicht inhaltsreicher, nicht werthaltig. 
Schon vor Monaten habe ich mir meine Nachrichtenquellen mit Feedly (gibt es für fast alle Browser) zusammengestellt. So erhalte ich alles geliefert, was mich interessieren könnte - die OZ ist nicht dabei.

Dann noch dieser OZ-typische Informationsnebel:


Der sog. Premium-Inhalt enthält nichts weiter als die Texte der gedruckten Ausgabe.

Das also sind die Vorteile, die das Blätte den Lesern für knapp neun Euro monatlich unterjubeln will.

Wer auch noch darauf hereinfällt, alles aller Ausgaben für fast 18 Euro zu abonnieren, ist selbst schuld an dieser Geldverschwendung (OZ kaufen ist an sich schon Geldverschwendung.), da die einander benachbarten Redaktionen gnadenlos und täglich voneinander kopieren. Und wer liest schon die OZ auf dem Smartphone? Wer also unnötig viel Geld ausgeben möchte, liest doppelt und dreifach dasselbe.

1 Kommentar:

  1. Der blaue Stern ist ein verkapptes Schloß. Jeder Artikel ist inzwischen nur den Abonnenten zugänglich. Kein einziger Artikel ist noch komplett online zu finden.

    Wenn ich meine alten Autoreifen im Keller abschließe, werden die dann auch automatisch zum Premium-Inhalt?

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