30. März 2012

Ergänztes

Eine Agenturkorrespondentin lieferte einen Text ab und die Greifswalder Redaktion fügte keinen Fakt hinzu - steht ja schon alles drin. Stimmt das?
Millionen-Investition für Pipeline-Lager
480 Spezialrohre sollen ab Herbst in Lubmin gelagert werden — für den Fall, dass die 1200 Kilometer lange Erdgastrasse beschädigt wird. Der Betreiber Nord Stream investiert 5,5 Millionen Euro in das Depot.
Der Betreiber der Ostseepipeline Nord Stream steuert künftig vom deutschen Anlandepunkt in Lubmin aus die Offshore-Wartungs- und Reparaturmaßnahmen an der Erdgastrasse. 1200 Kilometer ist diese Leitung lang. Für rund 5,5 Millionen Euro soll bis zum Herbst in Lubmin ein Depot entstehen, in dem 480 Ersatzrohre und wichtige Ersatzteile gelagert werden, sagte der Betriebsmanager von Nord Stream, Peter Massny, gestern in Lubmin. ...
Der Betreiber steuert das Unternehmen vor allem nicht aus M-V, wo das Gas auf dem Festland ankommt, sondern von der Schweiz aus. Daraus ergibt sich kein Hinweis, an wen das Unternehmen Steuern zahlt? Oder müssen nun wieder alle Armenhausbewohner auf die Knie fallen, weil Gasprom massig Arbeitsplätze in Lubmin schaffen ließ?
Für den Betrieb der Halle wurde die Firma Gascade — ehemals Wingas Transport — beauftragt, die mit sechs Mitarbeitern bereits am Standort arbeitet, wie Massny sagte. Weitere Arbeitsplätze seien nicht geplant. ...
Die Korrespondentin teilte auch mit, was sonst noch (nicht) los ist nahe Lubmin:
Ob am Standort des stillgelegten Atomkraftwerks in Lubmin ein Gaskraftwerk entsteht, ist noch nicht absehbar. Der Energiekonzern EnBW halte zwar an seinen Plänen zum Bau eines 1200 Megawatt-Kraftwerks fest, die Entscheidung stehe aber weiterhin aus, sagte der Geschäftsführer der Energiewerke Nord, Jürgen Ramthun. Die EWN, Rechtsnachfolger des früheren DDR-Atomkraftwerks, hatten die Projektunterlagen für das geplante und 2010 gescheiterte Steinkohlekraftwerk übernommen und die Anträge für ein Gaskraftwerk modifiziert. Die Papiere seien inzwischen bei den Genehmigungsbehörden eingereicht worden. „Nach bescheinigter Genehmigungsfähigkeit soll das Projekt verkauft werden“, sagte Ramthun. ...
EWN hatte einfach so übernommen? Das ist journalistischer Nebel. Die Unterlagen wurden Dong Energy abgekauft (für wie viel Steuergeld?), als Trostpflaster für die verhinderte Giftschleuder. Sie sind für den Bau eines Gaskraftwerkes unbrauchbar. Da die Unterlagen (für wie viel Steuergeld?) modifiziert wurden, muss das Genehmigungsverfahren komplett von vorn beginnen, Bürgerbeteiligung inkl. (Geht das schon wieder los?)

Und was ist sonst noch los nahe Lubmin? Hat sonst niemand die Absicht, ein paar Mauern zu bauen, um dahinter zu produzieren? Weiß die OZ nichts davon, die von sich behauptet, hier zu Hause zu sein?

10 Kommentare:

  1. Kulbrod30.3.12

    Es ist bekannt, dass sich kürzlich auf dem EWN-Gelände die Firma Bautec-Lubmin GmbH angesiedelt hat. So ist es jedenfalls dem Aufsteller am Werkseingang vor dem Verwaltungsgebäude II zu entnehmen. Allerdings gibt es dazu seitens EWN noch keine Presseerklärung, obwohl sonst über jeden Ansiedlungserfolg öffentlich gejubelt wird. Auch der OZ wäre es leicht möglich, über die Neuansiedlung zu berichten. Sie könnte ihre Leser aufklären, wie es EWN gelungen ist, diese Firma zu überzeugen, das Schmierstoffwerk nicht in Bruhnsbüttel, sondern in Lubmin zu bauen.

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    1. Da wird doch nicht etwa eine Landesförderung im Spiel sein? Und dann auch noch Schmierstoffe!
      Aber die Heimatzeitung wird das alles schon herausfinden - oder nicht; schließlich ist die OZ unabhängig, auch von den Interessen der Leser.

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    2. Anonym30.3.12

      Die Fa. BauTec erhält die Fläche „29“, die bisher als reserviert ausgewiesen wurde.
      Bereits Ende des Jahres 2011 wurden auf diesem Areal alle Bäume gefällt. Der ausgewählte Bereich bietet eine optimale Verkehrsanbindung für ein Schmierstoffwerk. Sicherlich entstehen dort eine Menge Arbeitsplätze. Ich frage mich nur, warum weder EWN noch die OZ darüber berichten.

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  2. Edward30.3.12

    nu schmeiß mal nicht wieder alles durcheinander. Deine Fragen sind jedenfalls dieses Mal völlig unrelevant. Martina hatte doch völlig wertfrei bercihtet (da Fotos vom dapd-Fotografen, nehme ich an, dass das ein offizieller Pressetermin war, wo das Vorhaben vorgestellt wurde). Nicht mehr, und nicht weniger. Du weißt selber, dass man in einem Text nicht alles unterbringen kann.
    Übrigens ist die EWN ein Privatunternehmen, Steuergeld werden "lediglich" für den Rückbau des KKW gezahlt. Der Kauf der Unterlagen ist das unternehmerische Risiko der EWN, dass sie das Projekt wieder verkauft kriegen. Und es geht nicht um den Bau eines Kraftwerkes, sondern zunächst lediglich um die Umweltverträglichkeit eines Kraftwerkes der gepalanten Größenordnung, die Ramthun mit "zwei Gaskraftwerken" umschreibt. Denn das war es ja schließlich,was DONG zu Fall brachte.

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    1. Anonym30.3.12

      Hallo Edward,

      Die EWN ist kein Privatunternehmen, sonder der alleinige Gesellschafter der EWN ist das Bundesministerium der Finanzen. Jeder Scheck der gebraucht wird, wird dort ausgestellt.
      Auch lassen sie viele andere Umstände weg, die Dong zu Fall brachten. Hier meine ich nicht nur die Proteste sondern auch die Wirtschaftlichtkeit am Standort Lubmin.
      Das ist auch der Grund warum es keine Gaskraftwerke oder auch nur eins am Standort geben wird. Auch wenn sie sich das noch so wünschen...

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  3. Ich bemerkte lediglich, dass die Redaktion den Text wertfrei übernahm, ohne etwas hinzuzufügen oder gar zu ergänzen. Die Redaktion schaffte es ja nicht einmal, das übernehmen durch kaufen zu ersetzen, sondern übernahm den übernommenen, vernebelnden Begriff. Ich dachte, Redakteursarbeit ist mehr als kopieren.
    Wenn schon in dem Text über das Nord Stream-Lager zum Auffüllen das noch lange nicht oder nie existierende Gaskraftwerk zur Sprache kommen musste, dann aber nebelfrei. Die Redaktion scheut sich doch seit Einzug der Modernisiererin nicht, Bandwurmtexte zu veröffentlichen.

    Eins noch: Wer ist denn alleiniger Gesellschafter der EWN, das Bundesministerium der Finanzen? Wenn ja, wer trägt den dann die Verluste?

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    1. Edward3.4.12

      schon klar, eventuelle Verluste trägt der Gesellschafter, also aus Steuern. Aber du stellst dir doch hoffentlich nicht wie Lieschen Müller vor, dass die Verluste sofort ausgeglichen werden? Buchhalterisch kann eine GmbH jahrelang "Verluste" durch Investitionen oder besser in diesem Falle Spekulationen mitschleppen.

      Ansonsten ist mir auch schon aufgefallen, dass Aufmacherthemen länger geworden sind. Aber ob das der Degrassi anzulasten ist? ich vermute eher, es ist eine Anweisung aus Lübeck oder gar Hannover.

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    2. Ich laste nicht an, sondern stelle fest, dass sie ich nicht scheut. Meinetwegen sollen Texte lang sein, wenn es nicht kürzer geht, dann aber nebelfrei.

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  4. Kulbrod30.3.12

    In der OZ ist zu lesen:


    Im Gegensatz dazu haben Herr Cordes und Herr Ramthun am 12. Mai 2011 gegenüber einer Behörde erklärt:
    „Die von DONG Energy AS an die EWN übergebenen Planungsunterlagen werden genutzt, um einen Teil der genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau eines Gaskraftwerkes zu schaffen. Die Einholung weiterer notwendiger Genehmigungen und der Kraftwerksbau sollen durch einen Dritten erfolgen.“
    Im Klartext heißt das: Die beim StALU vorliegenden Antragsunterlagen für ein GuD, bestehend aus drei baugleichen Kraftwerksblöcken mit einer Gesamtfeuerungswärmeleistung von maximal 3.450 MW, sind nicht vollständig. Das Genehmigungsverfahren kann nicht fortgeführt werden. Dann kann es keine Genehmigung geben und auch keinen Käufer. Und die 135 Mio Entschädigung an DONG sind verschwendete Steuermittel. Edward sieht das falsch.

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    1. Kulbrod30.3.12

      Ergänzung

      In der OZ ist zu lesen:
      Die Papiere seien inzwischen bei den Genehmigungsbehörden eingereicht worden. „Nach bescheinigter Genehmigungsfähigkeit soll das Projekt verkauft werden“, sagte Ramthun. ...

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