15. März 2012

Auf dass vom Glanze etwas strahle über die Insel

Stolz erkündete der Usedomer Lokalchef:
Prominenter Zuzug: Margot Käßmann nun Insulanerin
Theologin erwirbt Zweitwohnsitz in den Bernsteinbädern. Usedom soll künftig ihr Rückzugsort und Treffpunkt der Großfamilie sein. ...
Ich weiß nicht, was OZ-Leser von diesem Wissen haben, vielleicht, um sie etwas zu bedauern, denn sie hat offensichtlich keine Ahnung von den Verkehrsverhältnissen, die in der Urlaubssaison auf und vor der Insel herrschen:
Ihre neue zweite Heimat ist nicht nur von Berlin aus gut und schnell zu erreichen,
... wenn sie per Flugzeug auf die Insel gelangt. Selbst mit der Bahn dauert die Fahrt auf die Insel, schon wegen der Umsteigerei in Züssow.
sondern bietet Margot Käßmann auch beste Chancen, sich in Ruhe zurückzulehnen.
Das mag sein.
Lange Spaziergänge am Strand und durch den Küstenwald zu unternehmen, das findet sie besonders schön — und zwar zu jeder Jahreszeit. ...
Da muss sie sich in der Saison aber auf allerlei Getümmel am Strand einstellen.
Für Käßmann spielt Meditatives eine wichtige Rolle. In Ruhe nachzudenken, abseits vom Alltag, dem Lärm und der Hektik zu entfliehen, das braucht sie. ...
Achja? Dann viel Spaß im Sommer, Frau Käßmann!
Übrigens, woher weiß der Lokalchef dass mit der Ruhe, abseits vom Alltag. Ich habe das Gefühl, dass er mit der Frau kein Wort wechselte. Aber irgendwie mussten die Spalten gefüllt werden.

Als Hintergrund bot der Lokalchef u.a. dies:
... Zwei Sätze gelten als bekannteste Zitate: „Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes Hand.“ (bei der Trauerfeier für den Hannover-Torwart Robert Enke) sowie „Nichts ist gut in Afghanistan.“ Dieser Satz war Teil ihrer Predigt am Heiligabend 2009 in der Marktkirche von Hannover. ...
Die Sätze gelten als bekannteste von Medien verbreitete Sätze. Dass Medien wie die OZ auf ein anderes Zitat aus der Predigt am Heiligabend verzichteten und lieber niederträchtig über die Frau berichteten, charakterisiert die OZ. Hier das Zitat aus der Predigt im Neujahrsgottesdienst in der Frauenkirche Dresden, 2010:
Nein, es ist nicht alles gut, wenn so viele Kinder arm sind im eigenen Land. Diese Kinderarmut versteckt sich oft ganz still im Hintergrund. ...
Und:
Nichts ist gut, wenn es in einer Gemeinschaft es so schwer, so beschämend ist, Hilfe anzunehmen ...
Nichts ist gut, wenn bei uns durchgängig eine Atmosphäre der Gnadenlosigkeit herrscht und alle immer stark sein müssen – wie unmenschlich! ...
Übrigens hat die Landesseite den Text weitgehend übernommen, aber noch eine Reklame für ein Buch Käßmanns dazugesetzt.

1 Kommentar:

  1. Anonym15.3.12

    Eine Atmosphäre der Gnadenlosigkeit... und eine gezielte Manipulation der Massen,nicht nur bei uns, auch länderübergreifend, so dass sie gegeneinander hetzen.

    Menschenverachtung, wohin man blickt, traurigerweise gestützt durch die Masse, blickend auf ein Tränenmeer, der Mensch hat den Menschen schon lange verlassen. (Armut in Europa-Menschen hungern bereits aus Bürgerstimme)

    Ob Frau Käßmann den Artikel wünschte und wen hat zu interessieren, wo sie wohnt?

    G. Bieck

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