27. Februar 2012

Es wurde gewechselt

Mich hat nicht verblüfft, dass die Modernisiererin, Regenfee und Rechenkünstlerin Degrassi nun Lokalchefin in Greifswald geworden ist. Da die Frau bildlich im Stall der OZ groß geworden ist, können Sie nichts erwarten, was Sie nicht schon kennen. Aber Beständigkeit hat ja auch was.

Was mich zunächst verblüffte, war ihre Ausbildung:
... Frau Degrassi ... hat in Bremen Journalistik und Europäische Arbeitsmarktpolitik studiert. ...
Europäische Arbeitsmarktpolitik also auch. Wer das mit dem vergleicht, was aus der Greifswalder Redaktion an Geschichten über die Hartz-Gesetze verkauft wurde, wird sich einen Moment wundern. Dann aber wird ihm klar sein, dass zwischen Europa und Deutschland noch immer ein Unterschied besteht und die Hartzgesetze zum Glück noch nicht in ganz Europa gelten. Die Gesetze haben also kaum mit der Europäischen Arbeitsmarktpolitik zu tun. Und dann steckt in dem Begriff auch noch das Wort Politik. Dann wird es gewöhnlich sehrsehr heikel.

Apropos Hartzgesetze:
... Peter Hartz soll nicht damit entschuldigt werden, daß er das nicht ganz so wollte. Aber die Konzentration auf ihn vernebelt auch, daß die Vordenker und Strategen weiter unangefochten ihre Arbeit vorantreiben, hoffähig machen in Wissenschaft und der Ausbildung junger Menschen, daß Sozialtechnokraten jedweder politischer Couleur Verwaltungen und Staat umformen. Ich persönlich hätte »Hartz I bis IV« lieber nach den Mitgliedern benannt, die wußten, was sie in dieser Kommission anschieben wollten. Oder politisch gewendet: »SCF I bis IV« nach Schröder, Clement und Fischer. Aber man kann es auch Steinmeier, Scholz, Müntefering, Steinbrück, Brandner, Trittin, Künast, Kuhn, Göhring-Eckardt, Dückert I bis IV nennen. Denen allen, samt Führungspersonal aus Gewerkschaft und Wohlfahrtsverbänden, erweist Peter Hartz einen unschätzbaren Dienst: Er hält auch weiterhin als Buhmann den Kopf für sie hin. ...
Beinahe hätte ich diesen Satz aus dem Kommuniqué des ZK der Lokalredaktion zum lokalen Führungswechsel vergessen:
OZ-Chefredakteur Jan Emendörfer dankte Benjamin Fischer für sein engagiertes Wirken (inkl. Morderfindung) in Greifswald und wünschte Katharina Degrassi alles Gute für ihre neue Aufgabe.
Mehr zum Thema finden Sie im Fleischervorstadtblog.

1 Kommentar:

  1. Ich musste auch gleich an die HartzIV-Hatz denken. Andererseits begann sie 2005 ihr Volontariat und das war vor fast 7 Jahren. Da hat sie vielleicht einfach das Interesse an ihrem Zweitfach verloren.

    Bis jetzt kann ich auch noch ihr Society-Reporting unter "angestellt" verbuchen, seit einer Woche trägt sie nun die Verantwortung und ich bin sicher, dass hier auch zukünftig sehr genau hingeschaut wird, was sie macht. Ich habe wenig Hoffnung, wünsche mir aber natürlich trotzdem eine Wende.

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