30. Dezember 2011

Wenn Orientierungslose Orientierung geben

Nachdem ein aufmerksamer Leser bewiesen hatte, dass in der OZ nicht einmal unten, oben, rechts und links auseinandergehalten werden können,
und wenn Blog-Dauerleser wissen, dass sog. Experten der OZ alles unterjubeln können (es wird Ihnen verkauft),
wundert es niemanden, dass die Geschichte über die Löcher im Bug eines Frachters Quatsch ist. Leider erkennen viele Leser anderen Quatsch nicht, der oft wichtiger ist, als Löcher in einem Schiff. Die OZ hatte aber prima Spalten gefüllt:
Rätselhaftes Loch im Bug: War es ein Super-Torpedo?
Was schlug das rätselhafte Loch in den Bug der „Johanna“? Nachdem die Bundespolizei See verbreitet hatte (und die OZ es vervielfältigte, wie fast immer ohne es zu überprüfen (Glaube nie, was dir Behörden weismachen wollen.)), das Containerschiff sei in der Nacht zum 22. Dezember in der Kadetrinne mit einer verlorenen Stahlstütze kollidiert, regten sich gestern erneut Zweifel an der offiziellen Verlautbarung. (Die OZ hatte jedoch keine Zweifel.)

„Warum wohl wird alles verschleiert? Weil es um mehr als nur zwei Löcher geht“, vermutet der Stralsunder Schifffahrtsjournalist Dr. Peer Schmidt-Walther. Ähnlich wie OZ-Leser Peter Schliephake meint er: „Das Märchen vom ,schwimmenden Stahlträger‘, der sich einem mit 18 Knoten fahrenden Schiff schräg von unten in den Steven rammt, auf der anderen Seite ungesehen wieder austritt, ohne stecken zu bleiben oder weitere schwere Schäden zu verursachen, glaubt kein Mensch. (Dochdoch, OZ-Redakteure glaubten es und leider nicht nur das.) Warum wurden weder der Verlust der Stütze noch die Kollision gemeldet, obwohl dies Vorschrift ist?

Warum sieht die Deutsche Marine keinen Ermittlungsbedarf, obwohl es sich anscheinend um einen militärischen Zwischenfall in deutschen Gewässern handelt?“
Jetzt wirds wieder mächtig spekulativ:
In diese Richtung geht auch die Vermutung des Marine-Journalisten Leo Walotek-Scheidegger, die „Johanna“ könnte von einem modernen Superkaitationstorpedo wie dem russischen „Schkwal“ getroffen worden sein. ... Walotek-Scheidegger schreibt: „Dass angesichts dieser möglichen Sachlage die Verantwortlichen zusammenzucken und nichts rauslassen wollen, dürfte evident sein. Zumal ein großer europäischer Waffenkonzern dahinterstecken könnte.“
Wir werden nichts Wahres darüber erfahren. Wir erfahren ja nicht einmal, was Tausende Soldaten seit Jahren in Afghanistan den ganzen Tag über machen und dafür Milliarden Euros pro Jahr verbrauchen.
Müssten wir, die OZ nebst chicem Hauptstadtbüro auch, nicht auch darauf aufpassen?

1 Kommentar:

  1. Mafred Peters30.12.11

    "Superkaitationstorpedo"
    Oh Mann, verkauft der OZ ein "v"!
    Das Monstrum heißt Superkavitationstorpedo oder
    superkavitierender Unterwasserlaufkörper.
    Siehe:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Superkavitierender_Unterwasserlaufk%C3%B6rper

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