8. Juli 2009

Die Art der OZ, Fehler zu berichtigen

Wenn die OZ Fehler macht, werden sie, wenn überhaupt, per Leserbrief berichtigt, denn in der Redaktion merkt natürlich auch im Nachhinein niemand, dass Falsches für gutes Geld verkauft wurde. Das Wort Richtigstellung wird grundsätzlich nicht darüber geschrieben.
Der Pressekodex schreibt vor:

Ziffer 3 - Richtigstellung
Veröffentlichte Nachrichten oder Behauptungen, insbesondere personenbezogener Art, die sich nachträglich als falsch erweisen, hat das Publikationsorgan, das sie gebracht hat, unverzüglich von sich aus in angemessener Weise richtig zu stellen.

Selbst wenn der Presserat erkannt hat, dass eine Berichtigung fällig gewesen wäre, wird diese nicht nachgeholt (Hat der Presserat ja nicht gefordert, womit sich zeigt, dass der Presserat zwar vorhanden ist, aber nichts weiter bewirkt, als ein Aushängeschild der Presse zu sein.).

Heute veröffentlichte die OZ einen Leserbrief, natürlich auf der Meinungsseite (es ist also die Meinung des Lesers, noch lange keine Tatsache):
"Gefrierfleischorden" war ein anderer
In dem Artikel ist etwas durcheinandergekommen. Das "Eiserne Kreuz" wurde nie und nirgends als "Gefrierfleischorden" bezeichnet. Auch nicht nach Ende der Schlacht um Stalingrad. Der sogenannte "Gefrierfleischorden" wurde bereits nach dem Winter 1941/42 verliehen, also nach dem strengen Winter, wo die Verluste durch Erfrierungen fast größer waren als die Verluste durch direkte Kampfhandlungen. Diesen Orden erhielten alle Teilnehmer, die an den Kämpfen vor Moskau und den ersten Rückzügen der Armee in diesem Winter 41/42 teilnahmen. ...
Natürlich äußerte der Leser nicht seine Meinung, sondern eine Tatsache, wie u.a. hier im bösenbösen Internet nachzulesen ist:

Die Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42 (häufig auch Ostmedaille) wurde am 26. Mai 1942 von Adolf Hitler gestiftet. ... Im Soldatenjargon wurde die Medaille deshalb häufig als „Rollbahnorden“ oder mit Bezug auf den extremen russischen Winter 1941/42 mit seinen zahlreichen Fällen von Erfrierungen als „Gefrierfleischmedaille“ oder „Eisbeinorden“ bezeichnet.

Hätte die OZ einen Arsch in der Hose, hätte sie den Sachverhalt geprüft, auf einer Nachrichtenseite abgedruckt und darunter geschrieben:
"Der Leser hat Recht, wir bitten für den Fehler um Entschuldigung"
und hätte Richtigstellung darüber geschrieben. Wäre sie gezwungen, das zu tun, würde die Zahl der Fehler blitzschnell nachlassen. So aber kann sie weitermachen wie bisher und Sie werden die Fehler mitkaufen wie bisher, denn:

Der Deutsche Presserat ist ein Gremium, das dazu dient, den Eindruck zu erwecken, es gebe ein Gremium, das für die Einhaltung journalistischer Mindeststandards sorgt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google